Brückenschlag schafft moderne Wegeverbindung über die Eder

Frankenberg(pm). Die Stadt Frankenberg (Eder) baut zwischen kleiner und großer Wehrweide eine neue Fußgänger- und Radwegebrücke über die Eder. Der offizielle Spatenstich erfolgte am vergangenen Freitag zusammen mit Vertretern von Politik, Stadtverwaltung und ausführenden Baufirmen. Das Projekt umfasst neben den Brückenbauarbeiten auch den Radwegeausbau auf einer Länge von insgesamt 900 m. Die zukünftige Verbindung führt von den Wehrweiden in Richtung Wilhelmstraße und stellt eine zentrale Nahmobilitätsachse dar. Spätestens zum Frankenberger Pfingstmarkt 2022 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, die Projektkosten liegen bei rund 2,3 Millionen Euro.


„Wir wollen unsere Stadt im positiven Sinne verändern und schaffen eine neue, moderne Wegeverbindung“, sagte Frankenbergs Bürgermeister Rüdiger Heß vor Ort. Unabhängig von der Entscheidung des Landes, die Landesgartenschau 2027 nicht nach Frankenberg zu vergeben, werde die Stadt ihr städtebauliches Konzept fortsetzen, so Heß. „Große Teile des Gartenschaukonzepts sind gemeinsam mit der Bürgerschaft entstanden.“ Mit Blick auf die über 30 Jahre alte bestehende Brücke in unmittelbarer Nähe betonte Heß: „Es handelt sich hier nicht um den Austausch einer Brücke.“ Die alte Brücke sei nicht sanierungsfähig, nicht barrierefrei und werde abgerissen, sobald die neue Brücke steht.


Die neue Brücke wird rund 60 Meter lang, verfügt über eine Breite zwischen vier und fünf Metern und wird mit maximal 6 Prozent Steigung barrierefrei. Sie ist zudem ein „klimagerechtes Bauwerk und ein wegweisendes Projekt“, bestätigte Frank Miebach vom gleichnamigen Planungsbüro, das auf innovative Brücken spezialisiert ist. Rund 120 Kubikmeter Holz werden für die Konstruktion verbaut und so etwa 200 Tonnen Kohnstoffdioxid eingelagert. Das mache sie zu einem klimaneutralen Bauwerk, so Miebach. Das Holz sei in Anbetracht der steigenden Holzpreise bereits auf Lager. Anders als bei der vorhandenen Brücke wird das Holz jedoch hauptsächlich für die Tragkonstruktion verwendet, weitestgehend geschützt vor Witterungseinflüssen. „Das macht die Brücke nachhaltig und dauerhaft.“ Der Planer lobte auch die konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt.


„Das ist eine interdisziplinäre Maßnahme“, ergänzte Karsten Dittmar, Leiter des städtischen Fachdienstes Stadtentwicklung und Umwelt. „Die Bauarbeiten sind auch mit der Kurhessenbahn gekoppelt. Während der Bauphase ist am Goßberg extra eine Langsamfahrstrecke eingerichtet worden, damit Baufahrzeuge, Fußgänger und Radfahrer die Gleise sicher überqueren können.“ Nach Abschluss der Maßnahme werde die Kurhessenbahn dann den Bahnübergang umbauen, sodass schon bald das für die Anwohner belastende laute Pfeifsignal an dieser Stelle wegfallen könne. Auch die Eder soll im Zuge der Maßnahmen auf der Wehrweide besser in Szene gesetzt werden. „Wie beim Ederuferpark werden wir dabei möglichst wenig in die Natur eingreifen“, versprach Heß. Unter anderem sollen Eder-nah zehn Stellplätze für Wohnmobile geschaffen werden, auch die Zugänge auf die Wehrweide werden verbessert. Am Projekt beteiligt ist auch die Energiegesellschaft Frankenberg (EGF). „Das ist für uns als Versorger eine gute Gelegenheit, unterirdisch in diesem Bereich alles in Ordnung zu halten“, erklärte Geschäftsführer Jens Nehl. Er kündigte Sanierungsarbeiten für Abwasser- und Stromversorgung an. Alle Projektteile sind aufeinander abgestimmt.

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