Geotop des Jahres 2021: Riesenstein bei Naumburg-Heimarshausen erhält die Auszeichnung

Naumburg-Heimarshausen(pm). Erstmalig im Jahr 2017 und nun bereits zum fünften Mal hatte der Nationale Geopark
GrenzWelten dazu aufgerufen, Vorschläge für ein „Geotop des Jahres“ einzureichen. Zahlreiche Hobbygeologinnen und –geologen haben von dem Aufruf Gebrauch gemacht und ihre Lieblingsgeotope benannt. Aus den Einreichungen hat die Jury des Geoparks nun den Riesenstein bei Naumburg-Heimarshausen ausgewählt und zum Geotop des Jahres 2021 gekürt. Mit der Aktion sollen außergewöhnliche erdgeschichtliche Objekte in den Blickpunkt gerückt und die regionale Bekanntheit der Geotope gesteigert werden, so Geoparkleiterin Kim Peis.

Gleichzeitig soll der Wert und die Schutzwürdigkeit betont und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Titel geht in diesem Jahr also an den Riesenstein bei Heimarshausen in der GeoparkStadt Naumburg. „Es waren viele tolle Geotope unter den Vorschlägen, die Auswahl fiel uns daher besonders schwer“, betont Kim Peis. Den Vorschlag für den Riesenstein machte die Geoparkführerin der GrenzWelten Herwör Großenbach aus Borken, im Hauptberuf Ärztin. Das Geotop überzeugt laut Peis auch durch seinen archäologischen Wert. In der Felsspalte zwischen dem Riesenstein und der Felswand der Bergseite wurden Funde bis in
die frühe Mittelsteinzeit vor rd. 10.000 Jahren datiert. Zudem ist das Geotop gut zugänglich und an Wanderwege des Naturparks Habichtswald angebunden – Ausgangspunkt für einen etwa 7 km langen Rundweg ist der gut ausgeschilderte Wanderparkplatz „Ferienhof Schneider“.


Der Riesenstein ist ein markanter Pilzfelsen im Südwesten des Habichtswalder Berglandes. Das etwa 8 Meter hohe Naturdenkmal ist Teil einer klippenartigen Felsformation auf der Kuppe des Ziegenrückens und besteht aus Sandsteinen des Mittleren Buntsandsteins von vor ca. 245 Millionen Jahren. Besonders auffällig ist die raue und zum Teil löchrige bis wabenartige Oberfläche des grau-beigen Gesteins. Chemische und physikalische Verwitterungsprozesse an der Oberfläche des Gesteins bestimmten die außergewöhnliche Geomorphologie des Pilzfelsens. Glaubt man jedoch der Sage, so soll der Teufel den Felsen gegen Naumburg geworfen haben, als dort die Kirche erbaut wurde. Der Stein verfing sich jedoch an seinem Ärmel und kam so an seinem heutigen Platz zum Erliegen. Weitere Informationen gibt es beim Projektbüro des Geoparks GrenzWelten (Tel.: 05631 954-512) und beim Naturpark Habichtswald (Tel.: 05625 7909-73).

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