Mehr Tempo beim Impfen – Landesregierung muss Hausarztpraxen jetzt vorbereiten

Wiesbaden(pm). Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, fordert mehr Tempo bei den Corona-Impfungen und die Einbeziehung der Hausarztpraxen in den Impfprozess. In der vergangenen Woche hatte die Sozialpolitikerin bereits einen Antrag eingebracht, Hausarztpraxen schnellst möglich einzubinden: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/20/8/05238.pdf .Dr. Sommer fordert mit ihrer Fraktion eine baldige Vorbereitung der Hausarztpraxen durch den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier: „Wie so oft tut sich erst einmal lange Zeit nichts. Das kann bei dieser wichtigen Frage nicht der Maßstab sein. Die Hausärztinnen und Hausärzte spielen seit Anbeginn in der Versorgung der Covid-19-Patientinnen und Patienten eine große Rolle: Sechs von sieben Covid-19-Patientinnen und Patienten werden von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten versorgt. Auch werden in den Hausarztpraxen Patientinnen und Patienten längst zur Corona-Impfung beraten. Die Ärztinnen und Ärzte kennen ihre Patientinnen und Patienten und ihre Krankheitsgeschichte am besten und haben zu ihnen ein Vertrauensverhältnis, das die Bereitschaft zur Impfung positiv beeinflussen kann. Auch viele Patientinnen und Patienten wollen lieber warten bis eine Impfung bei ihrem medizinischen Ansprechpartner möglich ist! Deshalb ist es sinnvoll, möglichst schnell mit den Impfungen in den Praxen zu beginnen. Dazu reicht es aber nicht, die Impfverordnung anzupassen – die Arztpraxen müssen auch zügig über den Ablauf informiert werden, damit sie alles Notwendige vorbereiten können.“

Sommer erinnert in diesem Zusammenhang, dass das Land den Impfzentren erst in der Nacht vor dem Start der Impfungen in den Zentren die Software für das Impfgeschehen zur Verfügung gestellt hatte. Ein solcher Fauxpas dürfe sich nicht beim Impfstart in Praxen wiederholen. Es wurde angekündigt, dass die Impfstoffmengen, die in den nächsten Wochen kommen, deutlich höher seien werden. „Wir wollen das unsere Hausarztpraxen dann vorbereitet sind. Sie können das Impfgeschehen in den Kreisen, in den Impfzentren ergänzen. Auch das ambulante Impfen muss noch mehr in den Blick genommen werden. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein und zeigt, wie ein Impfen an zentralen Orten funktioniert.“

Darüber hinaus wünsche sich Sommer, dass Menschen in der Häuslichkeit nicht vergessen werden: „In der Pflege heißt es immer, ambulant vor stationär. Diesem politischen Ansatz müssen wir nun auch Rechnung tragen und auch das Impfen in der Häuslichkeit durch die ambulanten Teams oder durch den Hausarztbesuch schneller möglich machen, denn hier geht es um besonders vulnerable und oft schwerkranke Menschen, die nicht mehr mobil und darauf angewiesen sind, dass sie zu Hause Behandlungen sowie eine Impfung erhalten können! Auch hier braucht es endlich eine Planung, die das Land nicht länger aufschieben darf!“

Sommer weist darüber hinaus auf das Nachbarland Rheinland-Pfalz hin: „Dort wurde ein entsprechendes Konzept mit den beteiligten Akteuren erarbeitet, um hausärztliche Pilotpraxen damit zu betrauen, Priorisierungsgruppen in Hausarztpraxen sowie immobile Patienten, die über 80 Jahre alt sind, über den Hausbesuch gegen COVID-19 zu impfen. Die Pilotversuche sollen dazu dienen, einen reibungslosen Ablauf schon ab Mitte März folgender flächendeckender Impfungen mobiler Patienten in den hessischen Praxen zu erproben und sicherzustellen. Das Land Hessen hinkt auch in diesem Fall hinterher! Das ist letztlich eine Misere für die Patientinnen und Patienten und ein erneutes Versagen der Landesregierung! Wir brauchen endlich mehr Tempo in der Planung und Umsetzung weiterer Impfmöglichkeiten!“, so Dr. Sommer abschließend.

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