Kreis Paderborn (krpb). Im Kreis Paderborn haben am 28. Dezember, im Evangelischen Martinstift und einer weiteren Senioreneinrichtung die Corona-Impfungen begonnen. Die 90-jährige Margarete Frieler, zugleich Bewohnerbeiratsvorsitzende, ging mit gutem Beispiel unter dem Motto „Mut tut gut“ voran und ließ sich als erste impfen. „Unsere Bewohnerinnen und Bewohner leisten ihren Beitrag zur Gesellschaft und schützen sich und andere“, betont Geschäftsführerin Birgit Heckers. Auch die 30-jährige Mitarbeiterin Nina Abrahams zögerte nicht, den Ärmel hochzukrempeln und ließ sich als zweite impfen. „Einige sind natürlich etwas aufgeregt, die meisten aber entspannt, hier machen alle mit“, unterstreicht Heckers.
„Es ist ein kleiner Pieks, der Leben retten kann, das eigene, und das der Mitmenschen. Ich bin froh und dankbar, dass wir jetzt diesen wichtigen Schritt gehen können, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen“, betont Landrat Christoph Rüther. Zu Beginn der bundesweit angelaufenen Impfaktionen stehen auch dem Kreis Paderborn erst einmal 180 Impfdosen zum Start zur Verfügung. Bis zu 100 Impfdosen wird die Impfärztin Dr. Annegret Dersidan im Bad Lippspringer Martinstift vor Ort verabreichen. Bis zum 30. Dezember kommen 870 Impfdosen in insgesamt vier Alten- und Pflegeeinrichtungen zum Einsatz. In allen Einrichtungen impfen hauseigene Ärztinnen und Ärzte.
Zuständig für die Organisation und Durchführung ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV). Die Kassenärztliche Vereinigung in Dortmund hat bereits vor Heiligabend alle Pflegeheime informiert, dass alle Pflegeheime zu frei wählbaren Lieferterminen ihre benötigten Impfdosen direkt bei der KV bestellen können. Somit bleibe den Einrichtungen auch Zeit, alles strukturiert vorzubereiten. „Die Heime können und sollten jetzt umgehend bestellen. Für sie ist genug Impfstoff da“, bekräftigt Dr. Gregor Haunerland von der KV in Paderborn. „Je schneller wir mit den Heimen durch sind, desto eher können wir die Gesamtbevölkerung impfen“, unterstreicht Haunerland. Noch sind die derzeitig verfügbaren Impfdosen für die allgemeine Bevölkerung begrenzt. Derzeit kann somit noch nicht jeder, der es möchte, auch geimpft werden. Die Impfstrategie sieht vor, zunächst die Schwächsten zu schützen, also die besonders gefährdeten Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie das Personal vor Ort. Im Kreis Paderborn gibt es 42 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit insgesamt rund 6000 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende, die mit ihnen direkten Kontakt haben.
„Die jetzt angelaufenen Impfungen sind ein erfolgversprechender, ein richtig guter Beginn. Aber bis zur vollständigen Immunisierung braucht es Zeit. Ich bitte deshalb alle, weiter durchzuhalten und ihre Kontakte weitgehend zu beschränken und die Corona-Regeln zu beachten“, betont Rüther. Neben den Kontaktbeschränkungen zählen dazu Abstand halten, Hygiene beachten, zum Beispiel häufiges und gründliches Händewaschen, Alltagsmaske nutzen und in geschlossenen Räumen gründlich lüften. Mehr Infos: www.kreis-paderborn.de/corona