Arbeitsmarkt trotzt der zweiter Pandemie-Welle

Arbeitslosigkeit sinkt – mehr neue Anzeigen von Kurzarbeit

Korbach(pm). Auf dem heimischen Arbeitsmarkt macht sich die zweite Infektionswelle noch nicht bemerkbar, vielmehr haben sich im November fast alle Kennzahlen im Monatsvergleich verbessert. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Korbach ist erneut gesunken auf jetzt 3,8 Prozent, im Oktober hatte sie bei 3,9 gelegen, im November 2019 bei 3,0. 6990 Arbeitslose waren in Waldeck-Frankenberg und Schwalm-Eder zum Stichtag 11. November registriert, ein Rückgang um 321 Personen (minus 4,4 Prozent) gegenüber Oktober, aber ein Anstieg um 1332 Personen (plus 23,5 Prozent) gegenüber dem November des Vorjahres.

Trotz des „Lockdown-Light“ zeigt sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen bislang stabil, kommentiert Agenturchef Uwe Kemper die aktuellen Zahlen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von Oktober auf November falle deutlicher aus als in den Vorjahren, es seien mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit ins Erwerbsleben gewechselt als vor einem Jahr. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie würden insbesondere beim Vergleich mit dem Vorjahr deutlich – die Zahl der Arbeitslosen liege um 23,5 Prozent höher als vor einem Jahr, bei den Langzeitarbeitslosen ist es ein Anstieg um 38 Prozent. Wie sehr das Instrument der Kurzarbeit zur Stabilisierung beiträgt, zeigt sich nach Kempers Worten im November wieder deutlich: Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen hat sich gegenüber dem Vormonat verzehnfacht – auf jetzt 233. Bei allen Personengruppen ist im November die Arbeitslosigkeit gesunken, wobei die Jüngeren unter 25 Jahren mit 15,2 Prozent den höchsten Rückgang verzeichnen. Bei ihnen sinkt die Zahl der Arbeitslosen seit August: Aktuell suchen noch 673 jüngere Menschen eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle, im August waren es noch 1086 gewesen.

Gestiegen ist dagegen zum achten Mal in Folge die Langzeitarbeitslosigkeit. In beiden Rechtskreisen (Grundsicherung nach SGB II und Arbeitslosengeld nach SGB III) galt dies für 1825 Menschen, 17 mehr als im Oktober und 503 mehr als im November 2020. Der Zugang an offenen Stellen war im November im Agenturbezirk rückläufig, es wurde 653 Stellen neu gemeldet, 59 weniger als im Oktober. Insgesamt liegt der Bestand an offenen Stellen bei 2608 (minus 43 gegenüber Oktober), das sind 432 weniger als im November vorigen Jahres. Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen ist bis zum Stichtag 25. November deutlich gestiegen: Im Agenturbezirk haben 233 Betriebe Kurzarbeit für bis zu 1786 Beschäftigte neu angezeigt. Dabei handelt sich um Unternehmen, die bisher noch keine Kurzarbeit angezeigt hatten oder die Kurzarbeit für mindestens drei Monaten unterbrochen hatten und deshalb eine neue Anzeige stellen mussten. Zum Vergleich: Im Oktober gab es 23 neue Kurzarbeitsanzeigen, die maximal 265 Beschäftigte umfassten.

Ob und in welchem Umfang die Betriebe tatsächlich kurzarbeiten, wird erst mit der Abrechnung deutlich, für die sie drei Monate Zeit haben. Für diese realisierte Kurzarbeit gibt es auf Agenturebene Hochrechnungen bis Juli, als in 1111 Betrieben insgesamt 11931 Beschäftigte kurzgearbeitet haben (Juni: 1411 Betriebe, 16810 Beschäftigte).

Die Arbeitsmarktzahlen im Einzelnen:

Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren im November 3349 Menschen auf Jobsuche, 104 weniger als im Oktober (minus 3,0 Prozent), aber 580 mehr als im November 2019 (plus 20,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,8 Prozent (minus 0,1 Prozentpunkte gegenüber Oktober) und liegt damit 0,7 Prozentpunkte höher als im November 2020.

Die Zahl der neuen Kurzarbeits-Anzeigen in Waldeck-Frankenberg hat sich auf 141 erhöht (Oktober 11), von denen maximal 1268 Personen betroffen sein könnten (Oktober: bis zu 91). Auf Landkreisebene liegen Hochrechnungen zur tatsächlichen Kurzarbeit bis Juni vor: Danach waren in Waldeck-Frankenberg 11209 Beschäftigte in 792 Betrieben in Kurzarbeit (Mai: 14348 Personen in 1035 Unternehmen).

Korbach mit Bad Wildungen. 1576 Menschen ohne Arbeit waren im November in Korbach und Bad Wildungen gemeldet, 18 weniger als im Oktober (minus 1,1, Prozent) und 235 mehr als vor einem Jahr (plus 17,5 Prozent). Die Quote liegt wie im Vormonat bei 3,8, das entspricht 0,6 Prozentpunkte mehr als November 2019.

Geschäftsstelle Frankenberg. 1036 Arbeitslose meldet die Geschäftsstelle Frankenberg im Berichtsmonat, 45 weniger als im Oktober (minus 4,2 Prozent). Das entspricht einem Anstieg von 245 gegenüber November 2019 (plus 31 Prozent). In Frankenberg sinkt die Quote um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent, im November 2019 lag sie bei 2,7 Prozent.

Geschäftsstelle Bad Arolsen. 737 Menschen auf Arbeitssuche sind in der Geschäftsstelle Bad Arolsen aktuell erfasst. Im Vergleich zu Oktober sind das 41 Personen weniger (minus 5,3 Prozent), zu November 2019 aber 100 Personen mehr (15,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 4,2 Prozent, das ist ein Rückgang um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Oktober und ein Anstieg um 0,6 Prozentpunkte gegenüber November 2019.

Landkreis Schwalm-Eder. 3641 Arbeitslose waren im November im Schwalm-Eder-Kreis registriert, 217 weniger als im Oktober (minus 5,6 Prozent) und 752 mehr als im Vorjahresmonat (plus 26 Prozent). Die Quote liegt bei 3,7 Prozent, das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten gegenüber Oktober und einem Anstieg von 0,8 Prozentpunkten gegenüber November 2019.

Im Schwalm-Eder-Kreis haben 92 Betriebe für maximal 518 Mitarbeiter neu Kurzarbeit angezeigt (Oktober: 12 neue Anzeigen für 174 Beschäftigte). Nach der Hochrechnung über die tatsächliche Kurzarbeit haben im Juni im Landkreis 5600 Arbeitnehmer in 620 Betrieben kurzgearbeitet, im Mai waren es 7000 Beschäftigte in 818 Betrieben.

Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg. 1616 Arbeitslose waren in der Geschäftsstelle Fritzlar-Homberg erfasst. Das sind 151 weniger als im Vormonat (minus 8,5 Prozent) und 280 mehr als im Vorjahresmonat (plus 21 Prozent). Die Quote sinkt auf 3,5 Prozent (Oktober 3,8 Prozent). Im November 2019 hatte sie bei 2,9 Prozent gelegen.

Geschäftsstelle Melsungen. In der Geschäftsstelle Melsungen waren im November 1006 Personen arbeitslos gemeldet, 18 weniger als vor vier Wochen (minus 1,8 Prozent) und 183 mehr im Jahresvergleich (plus 22,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent und damit 0,1 Punkte niedriger als im Oktober und 0,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat.

Geschäftsstelle Schwalmstadt. 1019 Menschen auf Jobsuche zeigt die Statistik für die Geschäftsstelle Schwalmstadt, 48 weniger als im Oktober (minus 4,5 Prozent) und 289 mehr als vor einem Jahr (plus 39,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 3,9 Prozent, im Oktober hatte sie bei 4,0 gelegen und im November 2019 bei 2,8 Prozent.

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.