Bäume am Hammerberg leiden unter Trockenstress

Auch im Herbst viel zu wenig Niederschlag – Sorge um heimische Wälder und Grundwasser

Hemfurth-Edersee(Uli Klein). Extreme Trockenheit hat in den niederschlagsarmen Wochen und Monaten der vergangenen drei Jahre ihre Spuren in der Landwirtschaft und in heimischen Wäldern hinterlassen. Besonders am Südufer des Edersees litten und leiden Bäume entlang des Hammerberg-Wander- und Radweges unter Trockenstress. Wie anderswo sind auch hier die Folgen deutlich sichtbar: geringeres Wachstum, trockene Äste und Baumkronen oder schlimmstenfalls komplett abgestorbene Bäume.

Mitarbeiter des Bauhofs der Nationalparkgemeinde Edertal haben Trockenschäden entlang der Steilhänge des Hammerbergweges zwischen der Kaiser-Buche in Edersee und dem Rehbachteich mit Schneidwerkzeugen beseitigt. „Aus Gründen der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“, erörtert Klaus Gier. Die Arbeiten sind inzwischen erledigt. Angesichts des bislang viel zu trockenen Herbstes sorgt sich der Edertaler Bürgermeister um die Zukunft der heimischen Wälder. „Was wir hier am Hammerbergweg erleben betrifft leider auch weite Teile der näheren und weiteren Umgebung. Die Lage ist weiterhin sehr ernst, auch was die Situation in unseren Wirtschafswäldern angeht.“ Besonders der Feuchtigkeitszustand tieferer Bodenschichten lässt für den Gesundheitszustand der Bäume und die Grundwasserspegel nicht Gutes erahnen.


Wie das Bundesumweltamt mitteilt, stammen etwa 70 Prozent des deutschen Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser. Langanhaltende Trockenheit könnte nachteilige Auswirkungen auch auf die Grundwasserstände haben. So seien in den zurückliegenden Jahren und Monaten aufgrund langanhaltender Dürreperioden in einigen Regionen die Grundwasserstände deutlich zurückgegangen, beschreibt die Umweltbehörde die Situation. „Leider wird uns dieses Thema in Verbindung mit dem Waldsterben in den kommenden Monaten, wenn nicht sogar Jahren und Jahrzehnten, weiterhin massiv beschäftigen“, befürchtet der Edertaler Bürgermeister. Alle Bürgerinnen und Bürger seien daher zu einem deutlich sorgsameren Umgang mit Trinkwasser aufgerufen. Das Bundesumweltamt empfiehlt dazu Waschmaschinen und Geschirrspüler nur anzuschalten, wenn sie voll beladen sind. Ein Vollbad sollte durch einen Duschgang ersetzt werden.

Außerdem gilt: Alle Maßnahmen, die zu einer geringeren Verschmutzung der Gewässer beitragen, erhöhen die Wasserverfügbarkeit. Dazu tragen zum Beispiel der Kauf von Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft, der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel und Bioziden in Garten und Haushalt und die ordnungsgemäße Entsorgung von Arzneimitteln bei. Auch der in Umwelt- und Klimaschutzangelegenheiten oft gescholtenen Landwirtschaft empfiehlt das Bundesumweltamt an die Klimaveränderungen angepasste Maßnahmen, wie etwa Mulchsaat, und Pflugverzicht beziehungsweise konservierende Bodenbearbeitung. So könne die Verdunstung reduziert und positive Wirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit erzielt werden. Auch durch Sorten und Kulturarten, die besser mit Trockenstress zurechtkommen, könnten Ertragsausfälle reduziert werden.

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