Der rote Drache braucht Ihre Stimme

NABU Hessen wünscht sich den Rotmilan als Vogel des Jahres 2021

Wetzlar(pm). Die erste Halbzeit bei der Vorwahl zum 50. Vogel des Jahres ist um. In Hessen haben bisher 11.516 Vogelfreunde ihren Lieblingsvogel gewählt, bundesweit wurden bis jetzt bereits über 104.000 Nominierungen abgegeben. Im bundesweiten Gesamtranking konnte sich auf Platz eins derzeit die Stadttaube behaupten. Die weiteren Plätze werden belegt von Rotkehlchen, Goldregenpfeifer, Feldlerche, Amsel, Eisvogel, Haussperling, Rauchschwalbe, Kiebitz und Rotmilan. Diese ersten zehn Plätze sind besonders interessant, denn nur diese Vogelarten nehmen ab dem 18. Januar 2021 an der Stichwahl zum Vogel des Jahre 2021 teil.

„Überraschend sind vor allem die Platzierungen von Stadttaube und Goldregenpfeifer. Dies liegt sicherlich an den engagierten Wahlkampfteams, die diese beiden Arten hinter sich stehen haben. So sieht man z. B. den Goldregenpfeifer in Hessen nur im Frühjahr und Herbst während der Zugzeiten“, berichtet Maik Sommerhage, Vogelexperte des NABU Hessen. Daher setzt der NABU Hessen mit dem Rotmilan lieber auf einen echt hessischen Charaktervogel. „Wir haben für den Rotmilan eine echte Verantwortung in Hessen, da er hier noch relativ häufig vorkommt und vor allem in den Mittelgebirgen gute Siedlungsdichten aufweist“, sagt der Rotmilan-Experte Sommerhage. Es gibt keine andere Vogelart, von der ein so großer Anteil des Weltbestandes in Deutschland brütet. Umso besser, dass sich der eindrucksvolle Greifvogel bereits in die Top 10 vorgekämpft hat und sich mit Ihrer Hilfe auch dort halten kann. Aber es wird denkbar knapp für ihn. Aktuell belegt er noch Platz 10 und der Stimmenabstand zu den nächsten Vögeln ist sehr gering. Der Rotmilan braucht also jede einzelne Stimme, um im Januar als Kandidat bei der Wahl um den Vogel des Jahres 2021 dabei zu sein!

Warum den Rotliman nominieren?

Der Rotmilan steht aktuell aus mehreren Gründen unter Druck: Er findet in der intensiv genutzten Landwirtschaft zu wenig Nahrung für seine Jungen. So überleben nicht genug Küken um den Rotmilan-Bestand langfristig sicherstellen zu können. Doch auch der zunehmende Ausbau von Windkraftanlagen gefährdet den eleganten Greifvogel. Der NABU setzt sich für eine naturverträgliche Energiewende ein, bei der der Artenschutz nicht auf der Strecke bleiben darf und fordert daher ein umfangreiches Artenhilfsprogramm für Rotmilane mit Verbesserungen in der Agrarlandschaft. Das käme gleichzeitig auch vielen weiteren Arten wie Rebhuhn, Kiebitz und Neuntöter zugute. Nach Überzeugung des NABU sei der für die Energiewende notwendige Windkraftausbau nur möglich, wenn die Milanbestände durch solche generellen Verbesserungen in seinem Lebensraum dauerhaft stabil und auf einem ausreichen großen Niveau gehalten werden können.

Hintergrundinfos zur Wahl des Vogel des Jahres 2021

Schon seit 1971 küren NABU und LBV den „Vogel des Jahres“. Bislang entschied eine Runde von Expert*innen, wer den Titel tragen darf. Zum 50. Jubiläum ist alles anders! Erstmals entscheiden alle Menschen in Deutschland gemeinsam, welche Art „Vogel des Jahres“ wird. Noch bis zum 15.12. 2020 stehen alle 307 in Deutschland brütenden Vögel und die wichtigsten Gastvogelarten zur Wahl. Die zehn Kandidaten mit den meisten Stimmen gehen als Favoriten in die Hauptwahl ab 18. Januar 2021. Am 19. März steht dann der Vogel des Jahres 2021 fest.

Mitmachen

Jeder kann einmal pro Vogel abstimmen, jedoch auch mehreren Vögeln je eine Stimme geben. Für den Wahlkampf des Lieblingsvogels gibt es einen „Wahl-Generator“. Mit Hilfe des Generators ist es möglich ein Wahlplakat zu entwerfen und seine Nachbarn, Freunde oder die Familie einzuladen, um den Vogelfavoriten ebenfalls zu unterstützen. Nähre Infos unter www.vogeldesjahres.de.

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