Eine Chance als Quereinsteigerin

Berufspraktische Weiterbildung eröffnet neue Perspektiven

Korbach/Frankenberg(pm).Corona beeinflusst den Alltag jedes Einzelnen, das öffentliche Leben, die Wirtschaft. Dass auch in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit ein beruflicher Neustart gelingen kann, zeigt das Beispiel von Malgorzata Piskorz. Die 34-jährige hatte an einer berufspraktischen Weiterbildung der Arbeitsagentur Korbach teilgenommen und konnte noch vor Abschluss der Maßnahme eine Stelle im Modehaus Heinze in Frankenberg antreten.

Malgorzata Piskorz aus Allendorf/Eder war vier Jahre in Elternzeit, vorher hatte sie drei Filialen einer Spielhalle geleitet. Diese Tätigkeit ließ sich wegen der Arbeitszeiten nicht mit dem Familienleben vereinbaren, zumal ihr Mann beruflich viel unterwegs ist. Die junge Mutter nahm daher in Frankenberg an einer berufspraktischen Weiterbildung beim Bildungsinstitut Hille & Christl teil, die speziell für Frauen konzipiert ist und in Teilzeit stattfindet. Im theoretischen Teil wurden die Frauen unter anderem mit Computer-Schulungen und kaufmännischen Themen gezielt auf die Arbeitswelt vorbereitet, berichtet Johanna Hille-Christl. Anschließend folgte ein Praktikum in einem passend zu den Teilnehmerinnen ausgewählten Betrieb.

Bevor der praktische Teil der Weiterbildung beendet war, hatte Malgorzata Piskorz schon einen Arbeitsvertrag beim Modehaus Heinze in Frankenberg unterschrieben, wo sie nun in Teilzeit als Modeberaterin tätig ist. „Ich liebe Mode, das ist genau das Richtige für mich und die Arbeitszeiten passen auch.“ Sie freut sich auch deshalb über diese Stelle, weil sie nach dem Abitur keine Ausbildung absolviert hat. „Dass ich als Quereinsteigerin eine Chance bekomme, ist super.“ Hans-Heinrich Heinze, geschäftsführender Inhaber des Modehauses, ist froh über die „kommunikative, sehr freundliche und interessierte“ neue Mitarbeiterin. Da es in der Vergangenheit immer schwieriger geworden sei, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, setzt er inzwischen verstärkt auf eigene Weiterbildungen. Unter den rund 100 Beschäftigten seien etliche Quereinsteiger, die auch mit Hilfe von externen Trainern geschult würden.

Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Korbacher Arbeitsagentur, Kerstin Wickert-Strippel (l.) und Bärbel Kesper.Foto: Jochen GŸnther

Auch die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Korbacher Arbeitsagentur, Bärbel Kesper und Kerstin Wickert-Strippel, freuen sich über die erfolgreiche Weiterbildung. „Gerade in Corona-Zeiten ist das ein tolles Signal für Berufsrückkehrerinnen und Wiedereinstiegswillige, jetzt nicht den Kopf und den Sand zu stecken, sondern zu schauen, was machbar ist.“ So ziele die berufspraktische Weiterbildung darauf, sich die eigenen Kompetenzen bewusst zu machen, die wichtigsten Grundlage rund um Bewerbung, berufliches Selbstmanagement und PC-Kenntnisse aufzufrischen, und im Praktikum Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Bei der Anfang November beendeten Weiterbildung in Frankenberg hat es gut funktioniert, für alle Teilnehmerinnen geht es beruflich weiter: Entweder haben sie bereits Arbeit gefunden oder eine Stelle in Aussicht. Informationen bei Bärbel Kesper und Kerstin Wickert-Strippel (E-Mail Korbach.BCA@arbeitsagentur.de, Telefon 05631/957-453 oder -454).

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