Grundlage für Qualitätssicherung und Wegeplanung im touristischen Radverkehr
Nordhessen(pm). Ob Fulda-Radweg R1, Ederseebahn-Radweg oder der Werratal-Radweg, bisher gab es für die touristischen Radrouten in Nordhessen keine digitale Datengrundlage zu Beschaffenheit, Wegeführung und Ausstattung. Dies wurde nun geändert. Die Daten der nordhessischen Radwege sind nach einem umfangreichen Prozess erstmals in einem digitalen Wegekataster erfasst. Dieses umfasst die Stadt Kassel sowie die Landkreise Schwalm-Eder, Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg, Kassel und Waldeck-Frankenberg.
Rund 1.900 km Radwege sind dort nach abgestimmten einheitlichen Kriterien eingepflegt worden. Sie dienen Planern und Radverkehrsverantwortlichen als Planungsgrundlage sowie zur Sicherung der Wegequalität. „Das Radwegekataster spiegelt die Bedeutung des Radverkehrs in Nordhessen wider und ist die Grundlage für die zukünftige Radwegeplanung nach gemeinsam definierten Qualitätsstandards“, freut sich Winfried Becker, Landrat des Schwalm-Eder-Kreises. Der Schwalm-Eder-Kreis hat für dieses Projekt die Federführung übernommen.
Mit dem digitalen Kataster ist es erstmals möglich, die Wege gebietsübergreifend anhand einheitlicher Kriterien zu erfassen und die Beschaffenheit der Wege darzustellen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit der nordhessischen Landkreise im Radverkehr zu intensivieren und den Neu- und Ausbau sowie die Qualitätsverbesserung von Wegen zu vereinfachen. Insgesamt wurden rund 3.000 km an touristischen Radrouten erfasst. Rechnet man gleiche Wegeführung raus, entspricht dies 1.900 km Rohdaten. „Durch die gemeinsam Datengrundlage zur Qualitätsanalyse können wir zukünftig sicherstellen, dass unsere Gäste, aber auch die nordhessische Bevölkerung sicher und mit einem hohen Erlebniswert die Region entdecken können. Das Projekt ist einzigartig in Hessen und demonstriert die starke Vernetzung der nordhessischen Akteure zur Entwicklung der Region“, resümiert Ute Schulte, Geschäftsführerin der Regionalmanagement Nordhessen GmbH, die das Projekt koordiniert.
Im nächsten Schritt werden nun Konzepte für das Wegemanagement sowie Kommunikationsstrukturen entwickelt, um den kontinuierlichen Qualitätsprozess umsetzen zu können. Gleichzeitig werden sukzessive weitere Radwegeverbindungen in das System eingepflegt, um auch für Alltagsradler, die zur Arbeit oder für persönliche Besorgungen das Rad nehmen, eine optimale Qualität bieten zu können. Das Radwegekataster wurde vom Land Hessen aus dem Programm Nahmobilität mit einem Zuschuss von 235.900 Euro gefördert und gilt als Pilotprojekt für das Land Hessen.