Vorhaben wird erneut abgelehnt
Vöhl/ Lichtenfels(nh/hd). Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Claudia Papst-Dippel besichtigten AfD-Politiker aus Kreis, Land und Bund den Bereich des geplanten Windparks Mühlenberg bei Herzhausen. Dazu Stefan Ginder, Fraktionsvorsitzender der AfD: „Die Erlebnisregion Edersee ist für die Tourismusbetriebe sehr wichtig und leidet bereits jetzt schon unter dem permanenten Niedrigwasser.“ Die Corona-Maßnahmen erhöhten noch den Druck und ließen bereits erste Tendenzen für Schließungen im nächsten Jahr erkennen, erinnert Ginder an Aussagen der Kreisverwaltung. Der Bau der geplanten Anlagen könne auch einen weiteren Rückgang der Übernachtungszahlen zur Folge haben. „Dies wird dann unweigerlich zu einem fortgesetzten Verlust von Arbeitsplätzen in der Region führen“ befürchtet Ginder.
Es sei in jedem Fall eine Verschandelung einer schönen und wertvollen Landschaft, stellt Jan Nolte, MdB fest. Nolte weiter: „Die Energiewende ist gescheitert. 20 Jahre Subvention durch die Stromverbraucher haben nur zu den weltweit höchsten Strompreisen und einer Industrialisierung der freien Landschaft und des Waldes geführt.“ Ein Ersatz konventioneller Kraftwerke sei nicht möglich, selbst wenn alle Wälder mit Windkraftanlagen überbaut würden.“
Hakola Dippel, energiepolitischer Sprecher der Kreistagsfraktion, bestätigt diese Ansicht. „Die derzeit im Landkreis vorhandenen Anlagen liefern noch nicht einmal 20 % der Strommenge, die sie theoretisch erzeugen könnten. Dazu ist der Wind hier einfach viel zu schwach.“ Dies habe auch die Kreisverwaltung in Beantwortung unserer Großen Anfrage mitteilen müssen, verweist Dippel auf die letzte Initiative seiner Fraktion zu diesem Thema. Ohne konventionelle Kraftwerke gehe daher nichts.
Claudia Papst-Dippel, forst- und gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, macht darauf aufmerksam, dass eine Gefährdung des Prädikates „UNESCO-Weltnaturerbe“ wegen dem möglichen Bau der Windkraftanlagen noch abgeklärt werde. „Ich mache mir aber auch Sorgen um die Belastung der Anwohner und Touristen durch Infraschall“, so Papst-Dippel. „In jedem Fall wird der ohnehin durch Stürme und Borkenkäfer angeschlagene Wald durch breite Schneisen belastet und das Landschaftsbild dauerhaft negativ verändert“, schließt Papst–Dippel.