Klimaneutrale An-und Abreise an den Edersee

Edertal(pm). Überlegungen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit werden für viele Menschen im täglichen Leben, aber auch bei der Freizeit und Urlaubsgestaltung, zunehmen wichtig. „Aktuelle Studien zeigen auf, dass das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch bei der Reiseentscheidung eine immer größere Rolle spielt“, so Claus Günther von der Edersee Touristic. Viele Menschen wollen einen aktiven Beitrag leisten.

In der Erlebnisregion Edersee, mit ihrem Buchenwald-Nationalpark mit UNESCO-Weltnaturerbe, spielen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz eine wichtige Rolle. Auch im Tourismus bieten sich bereits viele Möglichkeiten. So kann die überaus reizvolle Landschaft um den Edersee zum Beispiel hervorragend als Wanderer oder Radfahrer klimaschonend erlebt werden. Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt und zunehmend werden nachhaltige Strategien in den verschiedensten Bereichen entwickelt. „In der Region wird mit der Umsetzung des Projektes „Fahrtziel Natur“ und mit der Gästekarte „MeineCard“ gezielt die Nutzung des ÖPNV gefördert“, erläutert Günther. „Unternehmen wie Segytours generieren den Energiebedarf zum Aufladen der Segways zum Beispiel aus Sonnenenergie, um nur eines von weiteren Beispielen aus der Tourismuswirtschaft zum Klimaschutz zu nennen“.

Die Edersee Touristic GmbH fügt nun den klimaschonenden Urlaubsmöglichkeiten einen weiteren, nachhaltigen Baustein hinzu. Als erste Tourismusregion in Hessen bietet sie ihren Gästen die Möglichkeit, die An- und Abreise an den Edersee klimaneutral zu gestalten. Wer über die Buchungsseite der Homepage www.edersee.com eine Ferienunterkunft bucht, hat im Anschluss an die Buchung die Möglichkeit, einen Klimarechner zu nutzen. Dieser berechnet die CO2-Emissionen der individuellen An- und Abreise. Dabei berücksichtigt der Rechner, neben der Länge der Strecke, mit welchem Verkehrsmittel und mit wie vielen Personen gereist wird. „Auf freiwilliger Basis können die errechneten CO2-Äquivalente durch eine Spende an die Klimapatenschaft GmbH kompensiert werden“, ergänzt Claus Günther.

Mit dem Siegel „klimaneutrale An- und Abreise“ zeichnet die Klimapatenschaft GmbH den Ausgleich von CO2-Emissionen aus, die bei der An- und Abreise eines Urlaubsziels freigesetzt werden. Diese Emissionen werden durch die Investition in hochwertige, internationale Gold-Standard Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Hierbei handelt es sich um den derzeit strengsten und anerkanntesten Standard für Klimaschutzprojekte. Darüber hinaus sollen zukünftig mit einem Teil der von den Gästen geleisteten CO2-Spende auch lokale Klimaschutzprojekte in der Erlebnisregion Edersee, wie z. B. Aufforstungsprojekte, unterstützt werden.

Mehr Informationen zur individuellen CO2-Kompensation sind auf der Internetseite der Klimapatenschaft GmbH www.klimapatenschaft.de und auf der Seite des Bundesumweltamtes www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/siegelkunde/the-gold-standard zu finden.

Zusätzliche Hintergrundinformationen:

Was ist eigentlich CO2?

Das Gas Kohlenstoffdioxid (CO2) ist neben Stickstoff, Sauerstoff und sogenannten Edelgasen ein natürlicher Bestandteil der Luft. Und obwohl es nur einen geringen Teil der Luft ausmacht, hat es eine entscheidende Rolle für unser Klima: Es absorbiert einen Teil der von der Erde abgegebenen Wärme und strahlt sie zurück auf die Erde. Durch diesen natürlichen Treibhauseffekt entsteht auf unserer Erde das uns bekannte gemäßigte Klima.

Das Problem: CO2 baut sich nicht von allein ab. Es kann nur entweder durch Gewässer physikalisch gespeichert oder von Pflanzen durch Photosynthese abgebaut werden. Wenn der Mensch also zusätzliches CO2 produziert und gleichzeitig Möglichkeiten zum Abbau des Treibhausgases reduziert (z. B. durch Fällen des Regenwaldes), kann die Wärme der Erde nicht mehr ins Weltall entweichen und unser Klima erwärmt sich stetig, was gravierende Auswirkungen auf unsere Umwelt hat.

Was ist die klimaneutrale An- und Abreise?

Mit dem Siegel „klimaneutrale An- und Abreise“ zeichnet die Klimapatenschaft GmbH den Ausgleich von CO2e-Emissionen aus, die bei der An- und Abreise eines Urlaubsziels freigesetzt werden. Alle durch die Reise entstehenden CO2e-Emissionen werden in Abhängigkeit zu den genutzten Fortbewegungsmitteln und der zurückgelegten Strecke ermittelt. Diese Emissionen werden durch die Investition in hochwertige, internationale Gold-Standard Klimaschutzprojekte ausgeglichen.

Wie werden Emissionen berechnet?

Für die Berechnung von CO2-Emissionen oder eines CO2-Fußabdrucks gibt es verschiedene nationale und internationale Standards. Die Klimapatenschaft GmbH arbeitet nach den Kriterien des Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) – dem international anerkanntesten und verbreitetsten Standard. Die Grundprinzipien des GHG-Protocols sind Relevanz, Vollständigkeit, Konsistenz, Transparenz und Genauigkeit.

Foto: Edersee Touristic

Für die Berechnung der sog. CO2e-Werte bedarf es wissenschaftlich basierter Umrechnungsfaktoren. Beispielsweise entstehen durch den Verbrauch einer Kilowattstunde Strom an verschiedenen Quellen Emissionen, zudem muss auch der Energieverlust durch den Transport im Stromnetz beachtet werden. Die Klimapatenschaft GmbH bezieht Ihre Emissionsfaktoren aus den vom GHG-Protocol empfohlenen unabhängigen und anerkannten Quellen, Umweltbundesamt und Department for Environment, Food and Rural Affairs.

Im ersten Schritt werden alle CO2e-Emissionen die durch die Reise entstehen berechnet. Hierbei wird die Anzahl der reisenden Personen, die Entfernung zwischen Start und Zieldestination und das genutzten Transportmittel in die Berechnung einbezogen. Liegen diese Daten nicht vor, werden durchschnittliche Werte der An- und Abreise angesetzt. Auf dieser Basis, sowie aktuellster Verkehrs- und Emissionsdaten, wird der exakte Emissionsausstoß der An- und Abreise kalkuliert.

Neben CO2 werden alle weiteren im Kyoto-Protokoll gelisteten Treibhausgase berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Um eine Vergleichbarkeit ihrer Wirkung zu erhalten, werden sie entsprechend ihres Erwärmungspotentials (Global Warming Potential (GWP)) in CO2-Äquivalente umgerechnet. Diese klimaschädlichen Gase sind Methan, Distickstoffmonoxid (Lachgas), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, Perfluorierte Fluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid.

Weitere Informationen zur Berechnung eines CO2-Fußabdruckes: https://klimapatenschaft.de/unternehmen/co2-fussabdruck-klimaneutralitaet

Wie funktioniert der Ausgleich?

Die UN sowie internationale Umweltschutzorganisationen haben Methoden entwickelt, die es ermöglichen, die gebundenen CO2e-Emissionen zu berechnen. Mithilfe von zertifizierten Klimaschutzprojekten werden diese CO2e-Emissionen ausgeglichen. Derartige Klimaschutzprojekte können von der Förderung regenerativer Energien oder emissionsarmer Gaskocher bis hin zur Wiedervernässung von Mooren (hier werden Emissionen im Torf gebunden) reichen. Da die zu starke Belastung der Atmosphäre durch Treibhausgase ein globales Problem darstellt, wird eine Kompensation an geographisch unterschiedlichen Orten möglich, selbst, wenn die Treibhausgase geographisch woanders entstanden sind.

Die Kompensationsmethode durch Klimaschutzprojekte trägt also dazu bei, dass keine zusätzlichen Emissionen in die Atmosphäre gelangen. Es entsteht eine ausgeglichene Klimabilanz und unternehmerische Aktivitäten und Prozesse haben eine klimaneutrale Wirkung. Dies wird von der Klimapatenschaft GmbH mit verschiedenen Siegeln unterstützt und damit für Mitarbeiter und Konsumenten sichtbar gemacht.

Gold Standard Klimaschutzprojekte

Ein wichtiger Faktor im Prozess der CO2-Kompensation ist die Auswahl der Ausgleichsprojekte. Hierbei werden bei internationalen Projekten ausschließlich hochwertige und zertifizierte Klimaschutzprojekte mit dem Gold Standard ausgewählt.

Der Gold Standard ist eine Zertifizierungsorganisation und der derzeit strengste und anerkannteste Standard für Klimaschutzprojekte. Die Zertifizierungskriterien sind im Vergleich weitreichender und beziehen, neben dem CO2-Ausgleich, auch soziale Faktoren ein. Ziel ist, neben der nachvollziehbaren und genauen CO2-Kompensation, einen zusätzlichen Beitrag zu einer regionalen Entwicklung im sozialen Bereich der Gesellschaft von Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen die meisten Klimaschutzprojekte realisiert werden, zu leisten.

Daten und Fakten zum Klimaschutz

Weltweit liegt der Anteil der klimaschädlichen Emissionen und Auswirkungen des Tourismus laut Studien des UNWTO zufolge in einem Bereich von 4-9 %, je nach Berechnungsmethode. Dabei stammen 75 % aller CO2-Emissionen, die dem Tourismus zugerechnet werden, aus dem Verkehr, und hier vor allem aus der An- und Abreise. Eine Umfrage des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2014 zeigt, dass zwei von drei Reisenden gerne nachhaltiger und umweltschonender reisen möchten.

Langfristiges Ziel ist es, durch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und die Verbesserung des ÖPNV und Schienenverkehrs, die Emissionen dieses Sektors zu verringern. Unmittelbaren Einfluss auf die negative Klima- und Umweltwirkungen der Emissionen der An- und Abreise, können Hinweise zu alternativen Anreisemöglichkeiten und der Ausgleich der entstehenden CO2e-Emissionen in hochwertigen Klimaschutzprojekten sein.

Quelle Hintergrundinformationen: www.buesum.de

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