Klimageschädigter Wald: Mehr Forstpersonal für den Kreis Waldeck-Frankenberg gefordert

20 Millionen Kubikmeter Schadholz in Hessens Wäldern

Waldeck-Frankenberg(pm). Klimanotstand im Wald: Immer mehr heimische Bäume könnten Dürren, Stürmen und Schädlingen zum Opfer fallen – wenn nicht deutlich mehr für den klimagerechten Umbau der Wälder getan wird. Davor warnt die Gewerkschaft IG BAU und fordert zusätzliches Forstpersonal auch im Landkreis Waldeck-Frankenberg.

„Der Personalabbau im hessischen Forst in den letzten Jahren muss endlich ein Ende haben. Bisher gibt es zwar seitens der Landesregierung Absichtserklärungen, aber keine belastbaren Fakten“, kritisiert der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordhessen, Klaus Michalak. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums dürften in Hessen 2018 bis 2020
insgesamt 19,9 Millionen Kubikmeter Schadholz anfallen. Extreme Wetterlagen und Schädlinge wie der Borkenkäfer werden demnach bis Jahresende eine Waldfläche von gut 26.000 Hektar vernichtet haben.
„Auch wenn zuletzt mehr Regen fiel als in den Vorjahren, bleibt die Lage für die Bäume dramatisch. Neben den besonders anfälligen Monokulturen aus Fichten und Kiefern trifft es mittlerweile sogar die Buche“, so Michalak.

Diese seit Jahrtausenden in Deutschland heimische Art leide zunehmend unter ausgetrockneten Böden und Pilzbefall. Um die Wälder für den Klimawandel zu wappnen, müssten zusätzliche Mischwälder angelegt und resistente Baumarten angepflanzt werden. „Das aber ist eine Mammutaufgabe, für die es viel mehr Förster und Forstwirte braucht als bislang. Betriebe sollten deshalb auch mehr ausbilden und Azubis übernehmen“, betont der Gewerkschafter. Der Nachholbedarf beim Waldumbau sei enorm, wie die letzte Bundeswaldinventur zeige. Danach machen Nadelbäume – ein Großteil davon in Monokulturen – 39 Prozent der rund 890.000 Hektar des hessischen Waldes aus.

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