Beim Jugendmedienschutz an hessischen Schulen ist noch reichlich Luft nach oben

Wiesbaden(pm). Zum Jugendmedienschutzes an hessischen Schulen sagt die heimische Abgeordnete Dr. Daniela Sommer: „Die Schule von heute muss es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, mit digitalen Endgeräten auf Unterrichtsmaterial zuzugreifen, Aufgaben online zu lösen und sich mit Klassenkameradinnen und -kameraden auf Plattformen auszutauschen.“ Das zeige sich gerade in der Corona-Zeit, in der viele schulische Lehr- und Lernformate über Monate digital gestaltet werden mussten. Zwar ermögliche der vom Bund geschaffene Digitalpakt eine bessere technische Ausstattung, jedoch fehle es an einem umfangreichen Konzept für einen angemessenen Jugendmedienschutz.

Darüber hinaus fehle es auch oftmals an Medienkompetenz bei Lehrern sowie bei Schülern. Insgesamt habe Hessen einen digitalen Nachholbedarf. Das zeigen nicht zuletzt Anrufe von Familien im Wahlkreisbüro der Abgeordneten, deren Kinder kein Tablet haben, die nicht dem Unterricht so folgen konnten, wie gewünscht. Das Land müsse endlich Konzepte liefern und nicht die Schulen, Schülerschaft und Lehrtätige mit diesen Herausforderungen alleine lassen, dies sei schließlich Teil der Rahmenvereinbarung Digitale Schule Hessen. Dass sich die Schulen darauf nur wenig verlassen konnten, zeigt, dass sie die digitale Beschulung ohne größtmögliche Unterstützung des Landes während der Schulschließungen aufgrund der Corono-Pandemie selbst aufbringen mussten.

„Mit der Digitalisierung muss zwingend auch ein notwendiger Jugendmedienschutz einhergehen. Kinder und Jugendliche sollen lernen, die Gefahren des Internets und der Sozialen Medien einzuschätzen und zu bewerten. Nur so gelingt ein richtiger Umgang mit Hate Speech, Cybermobbing oder Fake News“, erläuterte die Sozialpolitikerin. Die Beantwortung der Große Anfragen der SPD-Fraktion zum Jugendmedienschutz habe gezeigt, dass hessische Schulen ohne sach- und fachkundigen außerschulischen Lernpartner seitens der Landesregierung nur wenig Hilfe erwarten könnten. Ohne Unterstützung der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, des Hessischen Rundfunks oder des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation, wäre Jugendmedienschutz an hessischen Schulen eher eine Seltenheit, als Normalität. Nur ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler konnten bisher durch Angebote erreicht werden.

Ebenso sei bei der Lehrerfortbildung Luft nach oben. Fortbildungen würden bspw. eher wenig besucht, so die Beantwortung der Großen Anfrage. „Zu wenig Zeit? Mangelnde Kommunikation zwischen Ministerium und Schulen? Oder einfach kein Bedarf, weil das Wissen in den Schulen nicht angewendet wird?“, wirft die SPD weitere Fragen auf. Verbesserungsbedarf bestehe zudem bei der Kooperation zwischen Schulen und Eltern, da Eltern die Gefahren des Internets häufig noch unterschätzen würden. Auch die Kinder und Jugendlichen nutzen oftmals unbekümmert das Netz. „Das digitale Zeitalter hat längst begonnen. Es wird endlich Zeit für Fortschritt beim Thema Jugendmedienschutz, denn hier ist reichlich Luft nach oben“, so Daniela Sommer. „Gelingt Jugendmedienschutz nicht oder nur unzureichend, besteht die Gefahr, dass die digital Natives („digitalen Eingeborenen“) das Internet unkritisch und unvorsichtig nutzen.“ In diesem Zusammenhang verwies Sommer noch einmal darauf, dass die selbst junge Menschen der gesellschaftlichen Generation, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, Medienkompetenz benötigen, um Risiken erkennen, aber auch die Chancen der Digitalisierung tatsächlich nutzen zu können.

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