Operationsverfahren in der Angio Suite des Hospitals setzt neue Maßstäbe

Fritzlar(pm). Erstmals wurde im Hospital zum Heiligen Geist die Versorgung eines sogenannten Aortenaneurysma in endovaskulärer Technik vorgenommen. Der konventionelle Eingriff ist normalerweise mit einem hohen operativen Risiko und einem langen Krankenhausaufenthalt verbunden. Das neuartige Operationsverfahren in der minimal-invasiven Aortenchirurgie jedoch ist für die Patienten deutlich angenehmer und erträglicher. Auch der Aufenthalt im Krankenhaus verkürzt sich deutlich.

Therapiemöglichkeiten der Spitzenklasse für die Region
„Stolz können wir mitteilen, dass wir in der vergangenen Woche erstmals in Fritzlar die Versorgung eines sogenannten Aortenaneurysmas in endovaskulärer Technik vorgenommen haben. Ein solcher Eingriff fand überhaupt erstmalig hier in Fritzlar statt und vor allem auch erstmalig in einer minimal-invasiven Operationstechnik.“ erklärt Dr. Carsten Bismarck, medizinischer Geschäftsführer des Hospitals. Der Eingriff wurde durchgeführt von Dr. Hamed Mohssen. Seit Oktober 2019 ist er Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Mit der minimal-invasiven Operationstechnik kann damit den Patientinnen und Patienten in der Angio Suite des Hospitals eine Therapie ermöglicht werden, die regional herausragend, und für betroffene Patienten sehr bedeutsam ist. „Das Hospital freut sich der Region einen solchen medizinischen Mehrwert und erstklassige Therapiemöglichkeiten dieser Art bieten zu können“ so Bismarck weiter.

Kleine Schnitte mit einer großen Wirkung
Dr. Mohssen erklärt die Operationsmethode so „Heute können viele Aneurysmen mit sogenannten Endoprothesen ohne einen offenen Bauchschnitt behandelt werden. Bei dieser schonenden „endovaskulären Implantation“ wird die speziell angefertigte Gefäßprothese über einen kleinen Einschnitt an der Leiste des Patienten bis an die erkrankte Stelle vorgeschoben, von innen über den erkrankten Teil der Bauch- und Beckenschlagader positioniert und dort entfaltet. Die krankhafte Gefäßaussackung wird also durch eine im Gefäß positionierte Gefäßprothese ausgeschaltet – die Gefahr eines Risses ist gebannt.“

Das Team: Ralf Schiffner, Taras Ianiuk (Assistenzarzt), Gisela Schmidt (hinten), Nadine Günaydin (vorne), Dr. Hamed Mohssen (Chefarzt), Katrin Werner (hinten), Hans-Jürgen Köhler (hinten), Antje Meyer (vorne), Michael KJlotz (Leitender Oberarzt), Kerstin Fölsch, Annette Greiner. Foto: Heilige Geist Hospital Fritzlar

Die Aorta und ihre häufigsten Erkrankungen
Die Aorta ist die Hauptschlagader, aus der alle Arterien des Körperkreislaufs hervorgehen. Einer der häufigsten Gründe für eine Operation an der Aorta sind sogenannte Aneurysmen oder Dissektionen. Die meisten Aneurysmen an der Aorta verursachen keine Beschwerden und werden daher häufig nur zufällig bei einer Untersuchung entdeckt. Erst wenn ein Aneurysma sehr groß ist, kann es Beschwerden wie Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen oder Atemnot hervorrufen. Wenn ein Aneurysma einen Durchmesser von mehreren Zentimetern hat, wird dem Patienten meist zu einer Operation geraten. Der Grund ist das hohe Risiko eines Risses der Aortenwand, der sogenannten Aortenruptur, der zur inneren Blutung führt und das Leben gefährdet.

Mit geplanten Operationen mögliche Risiken vermeiden
Dringt das Blut beim Riss der Aortenwand in großen Mengen in eine Körperhöhle ein, führt die Ruptur (Einschnitt) häufig zum Tod. Die Sterblichkeit während und nach der Operation ist deutlich höher als bei einer geplanten Operation vor der Ruptur. „Es ist deshalb besonders wichtig, dass Patienten mit einer Erweiterung der Aorta regelmäßig untersucht werden“ unterstreicht Dr. Mohssen „Eine geplante Operation zur Risikominimierung sollte deshalb unbedingt mit dem behandelnden Arzt eingehend und sehr frühzeitig besprochen werden.“

Vorteile der minimal-invasiven Operation
„Der Eingriff, der bisher mit hohen operativen Risiken, Komplikationen und einem langen Krankenhausaufenthalt einherging, ist dank der minimal-invasiven Operationsmethode für unsere Patienten wesentlich leichter zu ertragen und mit einem verkürzten Aufenthalt von 5 Tagen und schneller Mobilisation verbunden“ erklärt Bismarck weiter „Die zügige Wiederherstellung der Gesundheit mit einem besseren kosmetischen Ergebnis stellt für die Patientinnen und Patienten einen merkbar erhöhten Komfort dar. Das Hospital hat mit Herrn Dr. Mohssen eine wahre Koryphäe für die gefäßchirurgische Versorgung im Haus. Unser Ziel ist weiterhin eine zukunftsorientierte und schlagkräftige Klinik zu werden. Dabei bleibt auch die Weiterentwicklung der gefäßchirurgischen Versorgung eines unserer Hauptanliegen.“

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