Nach Lockerungen der Corona-Auflagen Freude auf die Wandersaison im Upland

Naturgenuss und gesunde Herausforderungen

Willingen(pm). Die Natur mit allen Sinnen genießen. Beobachten, wie sie erwacht, und das erste Grün sprießt. Lust auf Wandern. Davon haben die Menschen geträumt während der Zeit des Shut-Downs. Die nun anstehenden Lockerungen machen nicht nur Wandern im Upland möglich. Einige Hütten freuen sich bereits darauf, Wanderer zu begrüßen.

Der Willinger Wandertourismus nimmt langsam an Fahrt auf. Ab dem 15. Mai die Gastronomie wieder geöffnet und auch die Übernachtungsanbieter heißen ihre Gäste wieder willkommen. Während ihrer Tour können Gäste unter Einhaltung der Hygieneauflagen in den Wanderhütten einkehren oder sich nach der Wanderung in einem der Willinger Restaurants verwöhnen lassen. „Auch wenn der Tourismus in Willingen noch nicht das ist, was er vorher war, sind wir sehr erleichtert darüber, dass wir nun wieder Gäste begrüßen dürfen. Wandern in der schönen Natur ist genau das, was die Menschen nun brauchen“, ist Tourismusdirektor Norbert Lopatta überzeugt.
Für Menschen auf der Suche nach innerer Einkehr
Atem holen, Ruhe finden von der Hektik der Welt, lebendige Stille – die Sauerland-Seelenorte sind 43 beeindruckende Orte, verteilt über die Sauerländer Wanderdörfer: Felsen, Steinbrüche, Kirchen, Bergkuppen, riesige Bäume, Grotten, Seen und Täler. Auch Willingen gehört dazu. Es gibt Seelenorte, die Menschen emotional, geistig und spirituell berühren: den Orenberg mit seinem weiten Blick über Willingen – die Eiche im Ohl, die über einer goldhaltigen Gesteinsschicht wächst und dadurch eine besondere Anziehungskraft ausübt – die Schwalenburg, diese geheimnisvolle Ringwallanlage aus dem Jahr um 800 – den 708 Meter hohen Osterkopf – und den Steinbruch Hengeböhl, zugleich Seelenort, Geo-Station und Fundgrube für Fossilien.

Wer an einen dieser Seelenorte wandert, kann abschalten, zu sich finden, sich inspirieren lassen. Jeder dieser Orte erzählt seine eigene Geschichte.
Für Familien

Der Ettelsberg ist ein perfekter Einstieg in das gut beschilderte Wegenetz in der Wanderwelt Willingen und eignet sich besonders für Familien mit Kindern. Hoch geht’s mit der Seilbahn. Oben angelangt gibt es viele flache, nicht zu lange Wege, die auch kurze Beinchen gut bewältigen können. Ein erstes Abenteuer vor allem für Kinder ist die Fahrt mit der Ettelsberg-Seilbahn zum 838 Meter hohen Gipfel. Die Betreiber hoffen auf eine baldige Genehmigung zum Start der Bahn. Die großen Panoramafenster der hochmodernen Kabinenbahn bieten einen beeindruckenden Blick auf Willingen und die Berge. Doch mit Hochheide, Ettelsberg-See, Wild- und Freizeitpark sowie Naturerlebnis-Spielplatz jede Menge Anziehungspunkte für Familien vorhanden. Genauso wie der Kyrillpfad auf dem Ettelsberg – eine echte Abenteuerlandschaft für kleine und große Wanderer. Seit dem Orkan Kyrill im Jahr 2007 ist auf einem etwa ein Hektar großen Gebiet nichts verändert worden, bewusst hat man die Natur sich selbst überlassen. Abgeknickte Bäume liegen kreuz und quer herum, Wurzelwerk ragt in die Luft. Kleine Brücken und Treppchen helfen über die Stämme und Wurzeln hinweg. Erklärende Tafeln sind lehrreich für Erwachsene und Kids.
Für sportlich Interessierte
Willingen ist bekannt für seine Sportstätten und Sportereignisse. Wie wäre es mit einer Wanderung zur größten Großschanze der Welt? Die Mühlenkopfschanze ist jedes Jahr Austragungsort des FIS-Skisprung-Weltcups. Zehntausende Fans wollen das Skispringen live erleben, Millionen Menschen weltweit verfolgen es an den TV-Bildschirmen. Doch auch abseits des Großevents lohnt es sich, die Mühlenkopfschanze zu besuchen. Downhill-Action und spektakuläre Abfahrten der Mountainbiker bestaunen Zuschauer im MTB Zone Bikepark Willingen. Und auch die grünen Skipisten sind ein Hingucker: In den geschützten Gebieten gedeiht eine Pflanzenwelt in einer Vielfalt, wie sie auf intensiv genutzten Flächen nicht zu finden ist. Die meisten sind extensiv genutzt. Intensive Landwirtschaft gibt es dort nicht. So wachsen zwischen dem geschützten Borstgras verschiedene Orchideenarten oder sogar die Heilpflanze Arnika.

Für Naturgenießer wird der Spätsommer lila
Alles lila! In den unterschiedlichsten violetten Schattierungen leuchtet die Hochheide auf dem Ettelsberg im Spätsommer: die Heideblüte im August ist ein faszinierendes Naturschauspiel. Vor allem das Zusammenspiel der Besenheide mit den mitunter bizarr geformten Krüppelkiefern und weißen Birken, Wachholder- und Ginsterbüschen, Flechten und anderen seltenen Pflanzenarten lässt die Herzen der Wanderer höherschlagen. Hochheiden sind selten in Deutschland, in Willingen existieren die Kulturlandschaften noch. Die Hochheide ist jedoch nicht nur zur Blütezeit eine Wanderung wert. Hier lassen sich seltene Vogelarten wie Baum- und Wiesenpieper, Neuntöter und Raubwürger beobachten, genauso wie Schmetterlings- und Heuschreckenarten. Und grandiose Panoramaausblicke gibt es jederzeit. Die Touren sind meist leicht, also auch für weniger erfahrene Wanderer geeignet.

Für Ambitionierte
Extrem ist nicht genug. „Extrem-Extrem“ nennt sich die Wanderung vom Diemelsee nach Willingen, weiter nach Korbach und wieder zurück zum Diemelsee. Und das zurecht: Bis zu 48 Stunden dauert die Extrem-Extrem-Wanderung vom 17. bis 19. Juni 2021. Auf die Teilnehmer warten 152 Kilometer und mehr als 3.500 Höhenmeter. Und das alles in traumhaft schöner Landschaft samt Naturpark, Hansestadt, Erlebnisregion Willingen und Hessens schönstem Stausee, dem Diemelsee. Das ist sowohl für den Körper als auch für den Geist eine einzigartige Herausforderung. Ein Wander-Event, „das süchtig macht“, zur „Königsklasse der Wandertouren zählt“ und „super organisiert“ ist, jubelten Wanderer in den vergangenen Jahren. Extrem-Extrem Wandern feiert bereits seine vierte Auflage und wird immer beliebter. Aus ganz Deutschland, der Schweiz, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Österreich kommen die Teilnehmer.

Naturschauspiel auf Willinger Ettelsberg, die Hochheide im leuchtend lila Gewand Foto: Tourist-Information Willingen

Die Willinger Wanderwelt
In Willingen sind Wanderer in der ersten „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ unterwegs, zertifiziert vom Deutschen Wanderverband. In dem ca. 300 Kilometer langen Wegenetz warten einige besonders reizvolle Wanderwege, die allesamt etwas Außergewöhnliches zu bieten haben: romantische Natur, atemberaubende Fernsichten, einen Pilgerweg und historische, erdgeschichtlich interessante und moderne Sehenswürdigkeiten. Der berühmte Rothaarsteig führt ebenfalls direkt an Willingen vorbei.

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