Landesregierung muss für bessere Studienbedingungen sorgen

Wiesbaden(pm). Die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, hat die schwarzgrüne Landesregierung aufgefordert, für bessere Studienbedingungen in Hessen zu sorgen. Sommer sagte am Freitag in Wiesbaden: „In der nächsten Woche soll offenbar der neue Hochschulpakt 2020 unter Dach und Fach sein und der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Landesregierung verhandelt hinter verschlossenen Türen mit den Präsidien und lässt sich von niemandem in die Karten schauen. Das ist sehr bedauerlich und hat wenig mit den von Seiten der Grünen oft geforderten Transparenz zu tun. Die Erwartungen an den Pakt sind hoch, der Frust der Studierenden sitzt tief. Wenn man die heute veröffentlichte Pressemitteilung des AstAs der Frankfurter Goethe-Universität liest, muss sich endlich dringend mit dem neuen Pakt etwas ändern.“

Die Studierenden befürchten weitere Verschlechterungen und forderten eine Reform der Studienfinanzierung. Seit Jahren steige die Zahl der Studierenden kontinuierlich an mit gravierenden Konsequenzen für die Studienbedingungen und Qualität der Lehre: Vorlesungen in völlig überfüllten Hörsälen, Lehrveranstaltungen mit über 400 Studierenden, überlastete Lehrende und eine unzureichende Betreuungsrelation erschwerten nicht nur ein Studium in Regelstudienzeit, sondern machten deutlich, dass einiges im Argen liege. Große Verunsicherung herrsche darüber, wie es an der Universität in Frankfurt und den anderen Hochschulen weitergehe, wenn der Hochschulpakt und der Qualitätspakt Lehre (QPL) ausliefen und wie es mit den Mitteln zur „Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen und der Lehre“ (QSL), die nach Abschaffung der Studiengebühren vor allem zur Verbesserung der Lehr- und Studiensituation an den Hochschulen eingeführt wurden, weitergehe. Dies vor dem Hintergrund, dass Ministerin Dorn auf die Kleine Anfrage der SPD (Drucksache 20/1321) mitteilte, dass die QSL-Mittel künftig in die Grundfinanzierung überführt würden und diese um jährlich 4 Prozent gesteigert werden sollten. Offenbar sei die im Koalitionsvertrag angekündigte Steigerung der Grundfinanzierung nur eine Verschiebung von Mitteln, aber kein Aufwuchs.

„Wir befürchten, dass Schwarzgrün lediglich die Backen aufbläst, aber sich die Probleme, wie sie bereits im November 2018 die Studierenden des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt mit ihren Protesten ganz plastisch verdeutlicht haben, immer weiter verschärfen: Es fehle an Professoren und an wissenschaftlichen Mitarbeitern, das Gebäude sei in desolatem Zustand und außerdem komme aus ihrer Sicht der Fachbereich bei der Verteilung von Mitteln zu kurz. „So kann und darf es nicht weitergehen,“ sagte Sommer abschließend.

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