FDP: Dialog mit Landwirten suchen

Korbach(pm). Mit Treckerdemos mit Tausenden von Fahrzeugen haben die Landwirte im vergangenen Jahr auf ihre Lage aufmerksam gemacht. Der Kreisverband der Freien Demokraten in Waldeck-Frankenberg nimmt die Proteste zum Anlass, um beim diesjährigen Neujahrstreffen die Agrarpolitik in den Mittelpunkt zu stellen. Als Gastredner erwarten die Liberalen daher Dr. Gero Hocker, den Sprecher für Landwirtschaft und Ernährung der Bundestagsfraktion.

„Die Proteste der Bauern im vergangenen Jahr haben gezeigt, dass die Unzufriedenheit der
Landwirte zunimmt. Von vielen Parteien wird eine gesellschaftliche Stimmung geschürt, die den
Landwirten die Rolle des Sündenbocks zuschreibt. Dieses Diskursklima empfinden wir als völlig
daneben und daher möchten wir in den Dialog treten“, erklärt der Kreisvorsitzende Jochen Rube
den Auftritt Hockers. Die Diskussion um die Zukunft einer modernen Landwirtschaft in
Deutschland dürfe auch im Jahr 2020 nicht abreißen, so Rube weiter. Dr. Gero Hocker treibt in Berlin das agrarpolitische Profil seiner Partei voran: Positionen zum Einsatz von Glyphosat, der Düngeverordnung, einer steuerbefreiten Risikoausgleichsrücklage für Landwirte oder z.B. dem Wolfsmanagement sorgten in sozialen Netzwerken zuletzt für Diskussionen.

Weiterhin sorgte Hocker für Aufsehen mit der Forderung nach Entzug der Gemeinnützigkeit von Tierrechtsorganisationen: „Anders als bei Tierschützern fließt bei sogenannten Tierrechtlern kein Spendencent wirklich in die Verbesserung der Situation von Tieren. Stattdessen wird das Geld für Werbung, Gerichtsprozesse, die nur den Zweck haben, Öffentlichkeit zu erzeugen, verwendet und für die Gehälter der Vorstände.“ „Die Landwirte werden derzeit zwischen den sogenannten gesellschaftlichen Anforderungen einerseits sowie den enormen Kostendruck andererseits zerrieben. Hinzu kommt, dass sich die Anforderungen, u .a. in Form neuer Auflagen ständig ändern“, so die stellvertretende Kreisvorsitzende Susanne Günther, „daher ist uns als Freien Demokraten wichtig, das Vertrauen in die Politik wieder herzustellen und jungen Bäuerinnen und Bauern eine Perspektive zu geben.“

Vor allem die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: in den letzten zwanzig Jahren hat sich die
Zahl der Höfe halbiert – bei den Schweinehaltern ist zwischen 2005 und 2018 sogar ein Rückgang
von 75 Prozent zu bedauern. „Politik, die auf solche dramatischen Entwicklungen nicht reagiert,
handelt verantwortungslos. Immer neue Auflagen und Bürokratie machen vor allem kleine
Betriebe kaputt – das Gegenteil von dem, was als Ziel ausgegeben wird, tritt also ein“, ergänzt
Heinrich Heidel, FDP-Mitglied im Kreisausschuss. Der Neujahrsempfang der FDP findet am 7. Februar um 18 Uhr in der Stadthalle Korbach statt. Die Veranstaltung ist öffentlich – Gäste sind willkommen.

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