Gemeinsam für eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft

Landwirtschaftsministerin Priska Hinz spricht bei Demonstration von „Land schafft Verbindung“ in Wiesbaden

Wiesbaden(pm/od). „Hessen steht für die Förderung einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten. Dafür habe ich mich seit Beginn meiner Amtszeit stark gemacht und dafür stehe ich auch heute ein“, sagte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz bei der Demonstration von „Land schafft Verbindung“ in Wiesbaden. „Die Landwirtinnen und Landwirte leisten einen unersetzbaren Beitrag für unsere Gesellschaft. Tagtäglich produzieren sie frische, gesunde Lebensmittel aus der Region, sie pflegen unsere Kulturlandschaft und sie sorgen für Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum. Dafür verdienen sie unseren Respekt und unsere Anerkennung“, erklärte die Landwirtschaftsministerin.

„Unser Ziel ist eine enkeltaugliche Landwirtschaft – eine Landwirtschaft, die Böden, das Klima und unsere Gewässer schont, die Artenvielfalt erhält und gleichzeitig auch kleinen, bäuerlichen Betrieben eine langfristige Perspektive bietet“, erklärte die Ministerin. Dafür hat die Landesregierung zahlreiche Maßnahmen und Förderprogramme auf den Weg gebracht: Mit dem HALM-Programm werden beispielsweise Landwirtinnen und Landwirte entlohnt, die einen Beitrag zur Wahrung und Förderung der Biologischen Vielfalt, des Schutzes von Klima, Wasser und Boden sowie der Erhaltung der Kulturlandschaft leisten. 2020 werden insgesamt circa 45 Millionen Euro dafür ausgezahlt werden. Weiterer wichtiger Punkt ist die Wiedereinführung des Programms Vielfältige Ackerkulturen. Das Programm unterstützt Landwirtinnen und Landwirte, die auf eine vielfältige Fruchtfolge setzen und damit auf natürliche Weise Pflanzengesundheit und Biodiversität fördern. 2019 und 2020 stehen hierfür zusätzlich 25 Millionen Euro reine Landesmittel bereit.

Nachhaltige Landwirtschaft im Dialog mit den Bäuerinnen und Bauern gestalten

„Wir arbeiten Seite an Seite mit den Landwirtinnen und Landwirten für eine gute Zukunft der hessischen Landwirtschaft. Das haben wir bereits beim Zukunftspakt Hessische Landwirtschaft bewiesen, den wir gemeinsam mit 27 Verbänden und Institutionen erarbeitet haben. Nun folgt der nächste Schritt: Bei der Entwicklung unserer hessischen Strategie nachhaltige Landwirtschaft werden wir alle Bauern und Bäuerinnen beteiligen. Sie werden direkt um Ihre Meinung gefragt, denn Veränderungen wollen wir mit der Landwirtschaft erreichen“, betonte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. „Diese Beispiele zeigen, dass wir zusammen mit den hessischen Landwirtinnen und Landwirten an einer nachhaltigen Landwirtschaft arbeiten und sie für ihre Bemühungen für den Naturschutz entlohnen. Denn eins ist klar: Qualität und Naturschutz haben ihren Preis und müssen entsprechend honoriert werden. Deshalb fördern wir als Land beispielsweise auch die regionale Vermarktung. Doch auch die Verbraucherinnen und Verbraucher, Bund und EU sind gefragt. Vor allem die gemeinsame europäische Agrarpolitik muss darauf ausgerichtet werden, dass die Leistungen der Landwirtschaft für unser aller Gemeinwohl stärker entlohnt werden statt nach dem Gießkannenprinzip große Flächen zu fördern“, forderte die Landwirtschaftsministerin.

Düngeverordnung: Bundesregierung hat zu spät gehandelt

„Wir müssen die Weichen langfristig richtig stellen. Dass das von der Bundesregierung nicht passiert ist, rächt sich nun beispielsweise bei der Düngeverordnung“, sagte Landwirtschaftsministerin Priska Hinz. Die Bundesregierung habe die Chance vertan, selbstbestimmt das Düngerecht umweltverträglich weiterzuentwickeln. Nun müsse die Bundesregierung sich nach den Vorgaben der EU-Kommission richten, um hohe Strafzahlungen abzuwenden. Dabei bleibe die Planungssicherheit für die Landwirtinnen und Landwirte auf der Strecke. „Wir in Hessen setzen weiterhin auf einen kooperativen Gewässerschutz gemeinsam mit der Landwirtschaft und werden Sie dabei unterstützen, Lösungen zu finden, die den Schutz unserer Gewässer und die Erwirtschaftung von auskömmlichen Erträgen für die Landwirtinnen und Landwirte ermöglichen“, so Priska Hinz.

Unsere Landwirte verdienen Anerkennung und Respekt

Bei den heutigen Protesten der Landwirte in der Landeshauptstadt Wiesbaden sprach der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Michael Boddenberg zu den Demonstrationsteilnehmern:

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Michael Boddenberg . Foto: Archiv

„Wir als CDU begrüßen, dass sich die Landwirte in diesen Tagen mit ihren friedlichen Demonstrationen Gehör für ihre Anliegen verschaffen. Die Bauern übernehmen an wichtiger Stelle Verantwortung für unser Land und für uns alle. Und sie haben deshalb ein Recht auf unser Vertrauen, ein Recht auf Respekt und ein Recht auf Achtung ihres Eigentums. Die CDU hat sich kürzlich auf ihrem Bundesparteitag klar zur Zukunft mit der heimischen Landwirtschaft bekannt. Wir stehen zur Landwirtschaft und achten ihre Leistungen. Dazu wollen wir den Unternehmergeist unterstützen und faire Rahmenbedingungen vor allem für die Planungssicherheit der jungen Generation der Landwirte anbieten – damit wir auch zukünftig in Deutschland und in Hessen die modernste, umweltfreundlichste und beste landwirtschaftliche Produktion haben.

Bauernhöfe sind Wirtschaftsbetriebe. Unsere Landwirte brauchen deshalb Verlässlichkeit und einen fairen Rahmen. Dabei ist unsere Gesellschaft gefordert, sich klar zu bekennen: Welche Tierhaltung wollen wir in Zukunft und was sind wir dafür zu zahlen bereit? Unsere Gesellschaft muss die Leistungen der Landwirte stärker anerkennen und gemeinsam mit dem Berufsstand nach praxistauglichen, tragfähigen und gesamtgesellschaftlichen Lösungen für die bestehenden Herausforderungen suchen. Ohne die Unterstützung und die Kooperation der Bauern können wir wichtige Ziele nicht erreichen. Sie leisten bereits sehr viel für den Umweltschutz und sind bereit, auch noch mehr zu tun, wenn es sinnvoll und praktikabel ist.

Für uns steht fest: Echter Klimaschutz ist ohne die heimische Landwirtschaft nicht denkbar, weil die Felder Kohlenstoff binden und regionale Produkte Transportwege reduzieren. Dennoch müssen der Ausstoß von Lachgas und Methan aus der Landwirtschaft weiter reduziert werden. Die Landwirtschaft hat sich hier freiwillig ambitionierte Ziele gesetzt und Maßnahmen zur Umsetzung gebracht. Auch besteht ein ernsthaftes Problem im Hinblick auf Artenvielfalt und vor allem im Hinblick auf die Insektenpopulationen. Die Bäuerinnen und Bauern wissen, dass wir diese Aufgabe ohne sie als größten Landbewirtschafter nicht meistern können. Denn es ist unser gemeinsames Interesse, dass wir eine vielfältige Naturlandschaft erhalten. Niemand braucht bestäubende Insekten mehr als die Landwirte. Und ganz zentral ist für uns: Es geht nur gemeinsam, mit den Bauern – nicht gegen sie.“

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.