Korbach(pm). Zirka 200 Millionen Frauen weltweit sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation von Genitalbeschneidung betroffen. Zum Schutz betroffener Frauen und Mädchen veranstalten das Frauenbüro des Landkreises und der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt am 27. November einen Fachtag, zu dem auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist. Durch die Globalisierung rückt das brutale Ritual auch in Deutschland immer stärker in den Fokus.
Es gibt auch hier betroffene Frauen und potentiell gefährdete Mädchen aus Einwanderungsländern. Bei der genitalen Beschneidung geht es um die Kontrolle weiblicher Sexualität und Gebärfähigkeit – und ist so nicht nur ein gravierender Eingriff in die Selbstbestimmtheit der Frauen, sondern auch eine schwere Form der Körperverletzung – sowohl körperlich, als auch seelisch.
Vielfach verhindert Unkenntnis über das Thema und entsprechende Hilfsmöglichkeiten eine adäquate Unterstützung der Betroffenen. Der Fachtag soll das ändern und über das Thema aufklären. Dazu gibt es zunächst einen Vortrag zum Thema „Gesundheitliche Folgen und kulturelle Hintergründe weiblicher Genitalbeschneidung“, bevor nach einer anschließenden Mittagspause drei Workshops zur Auswahl stehen.
Teilnehmen können Interessierte an den Workshops „Folgen und Hintergründe der Genitalbeschneidung: Hilfe zur Bewältigung“, „Wie kann ich Betroffene gut beraten? Präventionsarbeit in der Community“ oder „Aktuelle Rechtslage in Deutschland“. Wer vormittags verhindert ist, kann auch gern nur an den Workshops am Nachmittag teilnehmen. Um Anmeldung zur Veranstaltung inklusive Nennung des gewünschten Workshops wird bis zum 22. November unter Tel. 05631 – 954 319 oder E-Mail: frauenbuero@lkwafkb.de gebeten. Der Fachtag findet am Mittwoch, 27. November von 9:30 Uhr bis ca. 15:30 Uhr im Korbacher Kreishaus statt. Er richtet sich in erster Linie an Fachkräfte aus den Bereichen Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Psychologie und an Ärzte, aber auch an die interessierte Öffentlichkeit. Die Teilnahme kostet 15. Euro. Der Fachtag wird über das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg aus Mitteln des Programms „Demokratie leben“ des Bundesfamilienministeriums gefördert.