Meinhard-Jestädt(pm). Die FDP-Landtagsabgeordnete Wiebke Knell (Neukirchen, Schwalm-Eder-Kreis) hat zusammen mit den lokalen FDP-Vertretern Erhard Niklass und Ekkehard Götting die BURGHARDT Zerspanungs GmbH & Co. KG in Meinhard-Jestädt besucht. Seit 1974 besteht das inhabergeführte Familienunternehmen und bietet höchste Präzision im Mikrometerbereich, berichtete Geschäftsführerin Tanja Siebert. „Wir fertigen Einzelteile und Kleinserien und haben einen festen Stammkundensatz, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten“, erläuterte sie.
Bewusst habe man sich gegen einen Einstieg in die Automobilbranche entschieden, was glücklicherweise in heutiger Zeit für stabile Auftragszahlen sorge. Verpackungsmaschinen- und Türhersteller für Busse und Züge sind die Hauptkunden. Burghardt liefert keine kompletten Maschinen, sondern nur Bauteile, die anhand von Zeichnungen der Auftraggeber präzise gefertigt werden.
Trotz dieser guten Ausgangslage gibt es Probleme. Familie Siebert würde den 32 Mann-Betrieb gerne noch ausweiten, findet aber nur schwer die nötigen Mitarbeiter. Fachkräftegewinnung und deren Bindung stellen leider überall im ländlichen Raum ein großes Problem dar, weiß auch Abgeordnete Wiebke Knell. Parteifreund und Berufschullehrer Ekkehard Götting bestätigt das: „In manchen Unterrichtsfächern bekommen wir die Klassen nicht voll, obwohl die anschließende Übernahme so gut wie sicher ist.“ „Hier zeigt sich wieder das allgemeine Problem des ländlichen Raumes“, meint Erhard Niklass, „die schlechte Verkehrsinfrastruktur und das fehlende Kulturangebot macht uns unnötig unattraktiv, hier muss mehr investiert werden.“
Wegen des Fachkräftemangels hat Burghardt viel in Automatisierung investiert und modernste Technik installiert. Sohn Nico Siebert präsentierte den Besuchern stolz die vorhandenen Maschinen. „Eigentlich müssten sich junge Leute darum schlagen, mit solchen Hightech-Geräten arbeiten zu können“, stellte er fest. „Wenn solche Betriebe eine gesicherte Zukunft auf dem Land haben sollen, dann muss bei der Landesregierung endlich ein Umdenken stattfinden. Statt weiter die Urbanisierung in den Ballungsräumen voranzutreiben, wäre eine Infrastrukturverbesserung im ländlichen Raum der bessere Weg. Es muss endlich deutlich mehr Geld in den ländlichen Regionen Hessens fließen,“ resümierte Knell.