Bericht der Task Force : Schließung von Wilke war der richtige Schritt

Landrat Kubat: „Auch ohne jede Fehlerzuweisung werden wir alle Abläufe noch einmal auf den Prüfstand stellen“

Korbach(pm). Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat am Samstag das Gutachten der Task Force des Regierungs-präsidiums Darmstadt über die Verhältnisse bei der Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG erhalten. Dieses Gutachten bestätigt das Handeln des Landkreises, die Schließung der Firma Wilke zu verfügen und den Rückruf aller Produkte zu veranlassen. Zugleich wurde der Bericht an die Staatsanwaltschaft Kassel für deren laufende Ermittlungen übergeben. Landrat Kubat kündigte heute an, dass er, ausdrücklich ohne jede Fehlerzuweisung, angeordnet habe, einen Prozess einzuleiten, um alle Abläufe und Kontrollmechanismen noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.

„Die Vorfälle sind so schockierend, dass sie umfassend aufgearbeitet werden müssen, um gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen. Hierfür werden wir mit dem Regierungspräsidium und dem Ministerium zusammenarbeiten, die uns ihre Unterstützung zugesagt haben“, so der Landrat. Für ausnahmslos alle Erzeugnisse der Firma Wilke gilt seitdem ein weltweiter Rückruf. Die Produkte sind zu erkennen an dem ovalen Identitätskennzeichen „DE EV 203 EG“, das den Herstellungsbetrieb kennzeichnet – unabhängig von der Marke oder Aufmachung der Ware. Verantwortlich für den Rückruf und die Information aller Kunden und Abnehmer ist als Hersteller die Firma Wilke.

Alle Zwischenhändler waren zudem seit der Verfügung des Rückrufs in der vergangenen Woche gesetzlich dazu verpflichtet, den Rückruf unmittelbar an ihre Kunden weiterzugeben. Die zuständigen Behör-den überwachen diesen Prozess. Eine Liste der Produkte der Firma Wilke liegt dem Landkreis vor, wird momentan geprüft und soll auf www.lebensmittelwarnung.de veröffentlicht werden. Entgegen anders lautenden Aussagen gibt es keine Liste mit den kompletten Verkaufsstellen aller Einzelhändler. Eine Übersicht aller Abnehmer, die von der Firma Wilke überwiegend als Großkunden beliefert wurden, ist jedoch bereits am vergangenen Mittwoch an die hessenweite Schnellwarnstelle beim Regierungspräsidium Darmstadt gegangen und von dort aus unverzüglich an die bundesweite
Schnellwarnstelle und die EU weitergeleitet wurden. Die Schnellwarnstellen informieren
deutschlandweit alle Landkreise, Regierungspräsidien, Ministerien und den Bund, damit die Behörden
alle in ihrem Zuständigkeitsbereich liegenden Inverkehrbringer von Lebensmitteln besser überwachen
können.

Landrat Kubat zeigt sich bestürzt und betroffen darüber, dass durch eine in Waldeck-Frankenberg
ansässige Firma Menschen zu Schaden gekommen sein sollen. Er betont, dass es weder von ehemaligen noch aktuellen Mitarbeitern der Firma Wilke in der Vergangenheit Meldungen welcher Art auch immer über Missstände im Unternehmen gab. Umso verwunderter ist man beim Landkreis, dass
sich erst nach dem Bekanntwerden der aktuellen Vorkommnisse Mitwisser melden und die Zustände
anprangern. Den ermittelnden Behörden sicherte er volle Unterstützung zu. Gleichzeitig bittet
er um Verständnis, dass man aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens von weiteren detaillierten
Auskünften augenblicklich absehe.

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