Medizinische Versorgung in Stadt und auf dem Land flächendeckend sicherstellen

Wiesbaden.(pm). Die SPD-Landtagfraktion hatte eine Anfrage bezüglich der Lage von älteren Menschen in Hessen an die Landesregierung gestellt. Eine der Fragen beschäftigte sich mit der medizinischen Versorgung; genauer mit der Erreichbarkeit von Apotheken für Menschen im Alter, die oftmals auf Medikamente angewiesen sind.

Daniela Sommer, die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin berichtet: „Ermittelt wurden von der Hessischen Landesregierung 27 hessische Gemeinden in denen es keine Apotheke gibt. Die Landesregierung geht davon aus, dass ca. 1,3% der Menschen in den 27 hessischen Gemeinden im Altern von 65 Jahren oder älter sind, in Zahlen: 16.126 von 72.420 Einwohner dort insgesamt. Alle Einwohner, v. a. aber die ältere Generation sind darauf angewiesen, dass im nahen Umfeld die medizinische Versorgung sichergestellt ist. Dies zu gewährleisten, dafür setzt sich die SPD ein.“
Dr. Daniela Sommer traf sich zum Austausch der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken – gerade im ländlichen Raum – mit dem Hessischen Apothekerverband und mit der Landesapothekerkammer Hessen. Gemeinsam ging die Sozialpolitikerin mit ihren Gästen der Frage nach, wie Apotheken die Versorgung von Menschen sicherstellen, die in Gemeinden ohne Apotheke vor Ort leben. Gemeinsam mit Geschäftsführer der LAK Hessen Ulrich Laut stellte der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth das Konzept der Rezeptsammelstellen vor.

Laut Apothekenbetriebsordnung sollen die Rezeptsammelstellen die Arzneimittelversorgung in schlecht erschlossenen Regionen verbessern, wenn beispielsweise die letzte Apotheke eines Dorfes geschlossen hat: Rezeptsammelstellen ermöglichen Bürgern, nicht den teils weiten Weg zur Apotheke auf sich nehmen zu müssen und dennoch die Medikamente zu erhalten, die sie benötigen. Rund 1260 Rezeptsammelstellen gibt es derzeit in Deutschland: In Hessen sind es derzeit 176 Sammelstellen.
„Unsere Botschaft ist: Auch dort gewährleisten die hessischen Apotheken die flächendeckende Versorgung, obgleich dies mit teils hohem Aufwand für die einzelnen Betriebe verbunden ist“, so Apotheker Seyfarth. Zwei Mal täglich holen Apotheken, die eine Rezeptsammelstelle betreiben, Verordnungen ab und beliefern ihre Patienten mit den benötigten Arzneimitteln. Auch bei dieser Art der Versorgung wird es digital: Die elektronischen Rezeptsammelstellen ermöglichen eine noch zügigere Versorgung der Patienten. Ein Modell wurde vom HAV gemeinsam mit dem Apothekenrechenzentrum Darmstadt entwickelt. Basierend auf der apoJet-Technologie, werden Rezeptinformationen direkt nach Einwurf der Verordnung in die Sammelstelle an die Apotheke übertragen, so kommt das Rezept schneller in der Apotheke, das Medikament schneller beim Patienten an.

Dr. Daniela Sommer begrüßte das Konzept der Rezeptsammelstellen und deren digitale Weiterentwicklung und resümiert: „Wir wollen, dass in Hessen jede und jeder auf eine wohnortnahe Arzneimittelversorgung zurückgreifen kann. Daher begrüßen wir die Rezeptsammelstellen als wichtigen Baustein der flächendeckenden Versorgung durch die örtlichen Apotheken.“

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