Kreiskrankenhaus in Frankenberg in eine gesicherte Zukunft führen

Korbach/Frankenberg(pm). Die FDP-Fraktion fordert den Kreisausschuss auf, den Erhalt des Krankenhauses in Frankenberg zu sichern und ein wirtschaftlich und medizinisch tragfähiges Konzept für die Zukunft der Krankenhauslandschaft im Landkreis zu entwickeln.

Arno Wiegand, Fraktionsvorsitzender der FDP, bemängelt, dass bisher zwar immer wieder über notwendige Lösungen gesprochen wird, aber seitens der Kreisspitze mit den hauptamtlichen Dezernenten Dr. Reinhard Kubat und Karl-Friedrich Frese keine echten Bestrebungen zum Erhalt und der Fortentwicklung des Hauses in Frankenberg erkennbar seien. Daher jetzt der Antrag, mit welchem der Kreisausschuss zu konkretem Handeln aufgefordert werden soll. Friedhelm Pfuhl, Kreistagsmitglied aus dem Frankenberger Land, sagt, dass aus vielen Gesprächen mit Ärzten, Pflegepersonal sowie weiteren Mitarbeitern deutlich wird, dass alle Betroffenen ein aktives Handeln der Politik vermissen. Das Krankenhaus in Frankenberg besteht seit nunmehr fast siebzig Jahren, aber eine solche wirtschaftliche Schieflage, wie in den letzten Jahren hat es noch nie gegeben. Friedhelm Pfuhl: „Unser Krankenhaus in Frankenberg steht äußerlich auf der Höhe am Gossberg, jedoch wirtschaftlich auf dem Grund der Eder, hier muss jetzt gehandelt werden, damit das Krankenhaus nicht den Bach runter geht!“ Pfuhl nennt einige Bereiche, die in den letzten zehn Jahren nach dem Weggang des Geschäftsführers Donath schief gelaufen sind und dringend einer Neuausrichtung bedürfen.

Der Verkauf der Zulassung des Herzkathedermessplatzes sowie der Bereiche in der Diagnostik mit CT und MRT waren kardinale Fehler, welche sowohl medizinisch aber insbesondere wirtschaftlich mit zur Schieflage beigetragen haben. Der häufige Wechsel in der Geschäftsführung hat zu einer personellen Ausdünnung geführt und es mussten immer wieder neue Strukturen kostenintensiv aufgebaut werden. Letztes Beispiel hierfür war der Geschäftsbesorgungsvertrag mit Vitos. Dieses Abenteuer, damals von vielen Kreispolitikern, darunter dem Landrat, als die Zukunftslösung verkauft, hat sich in allen Bereichen als großes Desaster erwiesen. Pfuhl: „ Der damalige Spruch von Grünen und SPD, nur kommunal sei optimal hat sich verkehrt und es müsste heute heißen: „Mit Vitos Baden gehen.“

Arno Wiegand: „Wir wissen, dass wir in Frankenberg einen Investitionsstau von ungefähr 30 bis 40 Mio. Euro haben. Mit dieser Hypothek werden wir im Kreis und darüber hinaus keinen Partner finden. Wir müssen also als Landkreis unser Krankenhaus erst von diesen Altlasten heilen, um es dann am Markt für eine Fusion geeignet zu machen.“ Friedhelm Pfuhl ergänzt:“ Der Kreis verfügt über einen Zukunftsfond von rund 20 Mio. Euro. Teile dieser Mittel sollten für das Krankenhaus für Investitionen genommen werden und es wird Zeit, vorhandene Fördermittel beim Land zu beantragen und damit die Investitionssumme deutlich aufzustocken. Es braucht dazu aber den aktiven Willen der Kreisspitze um den Landrat. Darüber hinaus ist die Krankenhausversorgung eine wesentliche Art der Daseinsvorsorge im Gesundheitswesen. Deshalb darf es kein Tabu sein, Mittel aus der Kreisumlage, in die alle Gemeinden für ihre Bürgerinnen und Bürger einzahlen, für die Gesundheit derselben Bürger zu verwenden. Rettungswachen in ausreichender Zahl sind wichtig und notwendig. Jedoch bringt es den Patienten wenig, wenn der Rettungswagen in zehn Minuten vor Ort ist, die Fahrt ins nächste Krankenhaus dann länger als eine Stunde dauert.“

Die FDP-Fraktion setzt sich für eine vernünftige Krankenhausorganisation im Landkreis ein. Die Politik im Land Hessen und im Bund haben bisher keine Konzepte, insbesondere für die Fläche entwickelt. Es geht nicht um Wachsen oder weichen, sondern um die Menschen, die hier leben und im Krankheitsfall in erreichbarer Entfernung ärztliche Hilfe und Pflege erhalten wollen. Nach unseren Vorstellungen wäre deshalb die „Gesundheit Waldeck-Frankenberg“ mit den beiden Häusern in Korbach und Frankenberg eine tragfähige Lösung für die Zukunft. Beide Häuser zusammen verfügen über ein Einzugsgebiet von runde 100.000 Menschen bei knapp fünfhundert Betten. Die klinische Ausgestaltung eines Krankenhauses der Zukunft im Kreis muss von Fachleuten erarbeitet und dann aber auch von der Politik umgesetzt werden. Wir wollen für unsere Bürgerinnen und Bürger bestmögliche Gesundheitsvorsorge vor Ort, so Wiegand und Pfuhl abschließend.

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