Vorstandsmitglieder der Hessischen Landjugend zu Gast beim Landrat

Korbach(pm). Die Landjugendgruppen in Hessen bilden eines der größten Netzwerke junger Menschen im ländlichen Raum. 1.500 Jugendliche sind allein im Landkreis Waldeck-Frankenberg in der Landjugend engagiert. Hessenweit gibt es 43 Gruppen, die sich der Pflege von Tradition und Brauchtum widmen, etwa indem sie alte Trachten bewahren oder Volkstänze einüben, die Landjugend gehört aber auch zu den wichtigsten Bildungsträgern im ländlichen Raum.

In diesem Jahr wurde Lisa Kamm aus Wirmighausen zur Vorsitzenden der Hessischen Landjugend gewählt. Landrat Dr. Reinhard Kubat und Landwirtschaftsdezernent Fritz Schäfer empfingen sie und vier weitere heimische Vertreterinnen im Landesvorstand, um ihnen zu gratulieren und über die Arbeit der Landjugend zu sprechen. Sarah Kalhöfer aus Wirmighausen ist als Beisitzerin auf Landesebene aktiv, zu ihren Kernthemen gehören u.a. die Bereiche Jugendpolitik und Bildung. Seit 2014 gehört Teresa Arnold aus Laisa bereits dem Landesvorstand an, 2019 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Ihre Themen sind Volkstanz sowie Öffentlichkeitsarbeit. Laura Ochse aus Dörnholzhausen kam schon im Alter von 5 Jahren in die Kinderlandjugend und ist heute ebenfalls Beisitzerin im Landesvorstand, wo sie sich schwerpunktmäßig um das Bildungsangebot und den Volkstanz kümmert. Nach 9 Jahren ist Carolin Hecker aus Geismar aus dem Landesvorstand ausgeschieden, um sich wieder mehr auf ihre Arbeit vor Ort zu konzentrieren.

Landrat Dr. Reinhard Kubat betonte, dass er sich sehr über die aktive Landjugend in Waldeck-Frankenberg und die starke Präsenz auf Landesebene freue. Der Landkreis sei noch immer eine der führenden landwirtschaftlichen Regionen in Hessen und stelle derzeit die Weichen für die Zukunft. „Wir sind jetzt offiziell Öko-Modell-Region und wollen den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen noch ausbauen“, erläuterte Kubat. „Ich sehe aber ökologische und konventionelle Landwirtschaft keineswegs als Konkurrenten, sondern als zwei Seiten derselben Medaille.“. Fritz Schäfer ging auf die Situation der Schlachthöfe in Bad Wildungen und Mengeringhausen ein, die man beide erhalten wolle, weil sie Glieder einer lückenlosen und transparenten Produktionskette seien und dazu beitrügen, hochwertige Erzeugnisse der Region auf kurzen Wegen zum Verbraucher zu bringen.

Die Landjugend setzt sich seit einigen Jahren unter dem Motto „Landjugend is(s)t regional und nah“ für Nachhaltigkeit ein. Milch kommt von einer hessischen Molkerei, Getränke sind nicht von Weltkonzernen, sondern aus der Region und Lebensmittel werden beim Bäcker oder Metzger um die Ecke gekauft und nicht beim Discounter. Damit wird die heimische Landwirtschaft unterstützt. Die Arbeit der Landjugend stehe derzeit ganz im Zeichen zweier Jubiläen, berichtete Lisa Kamm. In diesem Jahr feiere der Bundesverband der Landjugend seinen 70. Geburtstag, 2020 werde dann der Hessische Landesverband das gleiche Alter erreichen. Deshalb werde aktuell das Projekt „Landgemacht“ durchgeführt, ein Bündel von sozialen und kulturellen Initiativen, die von den Landjugendgruppen in ihren jeweiligen Tätigkeitsbereichen zum Nutzen der Allgemeinheit umgesetzt werden. In Waldeck-Frankenberg beteiligen sich vier Landjugendgruppen daran: Adorf, Freienhagen, Geismar und Wirmighausen. Landrat und Landwirtschaftsdezernent begrüßten das Engagement und sagten den vier Gruppen spontan je 250 Euro für die Unterstützung ihrer Arbeit zu.

Weitere Themen auf der Agenda waren Bildung, Digitalisierung und Mobilität. Die Landjugendgruppen planen eine jugendpolitische Fahrt in die Autobauerstadt Stuttgart, bei der die Elektromobilität einen der Schwerpunkte bilden wird. Landrat und Landwirtschaftsdezernent sowie die Vertreterinnen der Landjugendgruppen vereinbarten, auch weiterhin in Kontakt zu bleiben und sich in lockerer Folge wieder zu gemeinsamen Gesprächen zu treffen.

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