Sommer (SPD): Klose muss dramatische Situation der Frauenhäuser auf die politische Agenda nehmen

Wiesbaden(pm). Die stellvertretende Vorsitzende und stellvertretende sozial- und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, fordert mit ihrer Fraktion die hessische Landesregierung auf, sich endlich der prekären Situation der hessischen Frauenhäuser zu widmen. Sommer sagte dazu: „Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend waren im Jahr 2017 mehr als 138.000 Personen in Deutschland von Gewalt in Paarbeziehungen betroffen, ein Großteil davon Frauen. Insgesamt 147 Frauen starben durch sogenannte Partnerschaftsgewalt.

Ein entscheidendes Problem sind in diesem Zusammenhang die fehlenden Frauenhausplätze. Laut aktuellen Einschätzungen fehlen in Hessen rund 300 Plätze, zudem gibt es extrem lange Wartezeiten. Nach unseren Kenntnissen mussten beispielsweise in der Bergstraße im Jahr 2018 insgesamt 88 Prozent der hilfesuchenden Frauen an Frauenhäusern abgewiesen werden. Bereits im September 2017 hatte die Frauenhauskoordinierung e.V. in einem offenen Brief die dramatische Situation bundesweit geschildert. Demnach herrschte vielerorts faktisch ein Aufnahmestopp in den Frauenhäusern. In Hessen ist es demnach so gut wie unmöglich eine Frau innerhalb des Bundeslandes zu vermitteln. Für die Frauen und Kinder ist das eine Katastrophe und für die Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern eine große psychische Belastung, dass sie den Frauen und Kindern keinen Schutz anbieten können. Das Frauenhaus in Bad Wildungen leistet gute Arbeit, ich konnte mich vor Ort davon überzeugen. Die Frauenhäuser kommen in den örtlichen Budgets schlecht weg. Der Wunsch nach mehr Personal, um für die hilfesuchende Frauen rund um die Uhr erreichbar zu sein, aber auch nach einer Hauswirtschaftskraft zur Entlastung und Unterstützung stehen beispielsweise auf der Agenda.“

Die SPD-Fraktion habe dies zum Anlass genommen, um aktuelle Informationen von der Landesregierung zu bekommen und sie damit auch auf die bestehende Problematik hinzuweisen. „Wie viele Frauen mussten wegen der nicht ausreichenden Zahl an Plätzen in den letzten Jahren in Hessen abgewiesen werden? Plant die Landesregierung den Ausbau von Frauenhausplätzen in Hessen und wenn ja, wann und wie? Wie unterstützt die Landesregierung die Träger dabei, im Anschluss an den Frauenhausaufenthalt bezahlbaren Wohnraum zu finden, damit die Frauenhausplätze wieder für akute Fälle frei werden? Diese und andere Fragen muss uns der Sozialminister im zuständigen Fachausschuss beantworten. Aus unserer Sicht ist es nicht akzeptabel, dass das Thema „ Gewalt gegen Frauen“ von der schwarzgrünen Landesregierung auf öffentlichkeitswirksame Social-Media- Kampagnen beschränkt wird“, so Dr. Sommer.

Die heimische Abgeordnete sagt abschließend, dass sie dankbar ist, dass das kreisweite Frauenbüro in Kooperation mit dem Verein „Frauen helfen Frauen Wa-Fkb e.V.“, dem Fachdienst Sport des Landkreises und der Stadt Korbach den Sponsorenlauf zum 16. Mal unter dem Motto „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ organisieren . Der Erlös der Spendenlauf am 18. Mai in Korbach kommt dem Frauenhaus in Bad Wildungen zugute. Jedoch solle dies nicht darüber hinweg täuschen, dass das Land Frauenhäuser bestmöglich unterstützen soll.

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