Das respektvolle Miteinander aller Natursportler im Wald ist Ziel

Dialogforum mit dem DSV in Winterberg setzt Zeichen

Winterberg(pm). Sie begegnen sich im Wald. Immer öfter, weil immer mehr Menschen den Wald entdecken, um aktiv zu erholen. Waren es lange Jahre nur Wanderer, die in den Wäldern unterwegs waren, sind es mittlerweile auch Mountainbiker, Geocacher, Jogger sowie im Winter die Langläufer. Und die zufälligen Begegnungen verlaufen oft, aber nicht immer harmonisch. Winterberg als attraktive Wander-, Rad- und Wintersport-Destination und gemeinsam mit Schmallenberg Ausrichterin des 119. Deutschen Wandertages vom 03. bis 08. Juli hat diese Entwicklung nicht nur erkannt, die Ferienregion hat unter anderem mit einem Waldknigge und einer kleinen Schelle bereits erfolgreich Maßnahmen entwickelt, um die gegenseitige Akzeptanz der Natur-Fans zu steigern und zu dafür zu sensibilisieren. Kein Wunder also, dass der Deutsche Wanderverband unlängst zum Dialogforum unter dem Titel „Rahmenbedingungen in Geoaching und Natursport“ in die Stadthalle Winterberg eingeladen hatte. 50 aus dem gesamten Bundesgebiet angereiste Akteure aus Forstwirtschaft, Naturschutz, Landwirtschaft und Tourismus sowie dem Natursport erörterten dabei Möglichkeiten eines harmonischen Miteinanders.

Waldknigge und „Dat Winterberger Schelleken“ helfen
„Unsere Ferienregion ist eine der bekanntesten Tourismus-Destinationen bei den Themen Bike, Wandern, Familie und Wintersport. Deshalb ist es für uns elementar wichtig, auf alle Natursportler zuzugehen und für einen fairen Umgang miteinander zu werben“, sagt Tourismus-Direktor Michael Beckmann. Dies sei mit dem Waldknigge und der Schelle „Dat Winterberger Schelleken“, mit der die Freizeitsportler auf Rad- und Wanderwegen, aber auch auf den Pisten der Skigebiete auf sich aufmerksam machen, ein guter Anfang. Das Sensibilisieren für den jeweils anderen Natursportler sei aber eine langfristige Aufgabe, damit die Freizeit- und Urlaubsgestaltung im Wald für alle weiter ein Vergnügen bleibt. „Wir alle nutzen den Wald, der nicht den Wanderern, Bikern und allen anderen Natursportlern gehört. Deshalb geht mein Dank an die Eigentümer für das Verständnis“, so Beckmann. Es sei daher ungemein wichtig und unerlässlich, auch deren Aspekte zu hören. Der Winterberger Waldknigge sei ein wertvolles und erfolgreiches Ergebnis der Gespräche zwischen WTW, Wald-Eigentümern und Jagdpächtern.

Und darum ging es beim Dialogforum in Winterberg, um das Sensibilisieren. Es ging darum,
warum es sinnvoll sein kann, dass Geocacher, Wanderer und Mountainbiker in die Rolle des
jeweils anderen schlüpfen. Und wie der Natursport so organisiert werden kann, dass
möglichst alle Nutzergruppen in der Natur miteinander harmonieren. Einige Ergebnisse hat
das Dialogforum im Rahmen des Projektes „Natursport.Umwelt.Bewusst“ geliefert.
Konsens bestand darin, dass angesichts einer Individualisierung im Natursport vielerorts
zunehmend rücksichtsloses Verhalten zu beobachten sei. Um das zu ändern sei es nötig, die
Menschen zu einem Perspektivwechsel zu bringen. Projektleiter Erik Neumeyer: „So kann
man ihnen zeigen, dass auch die Interessen der anderen ihre Berechtigung haben.“ Dies sei
Voraussetzung gegenseitiger Rücksichtnahme, ebenso wie die Entwicklung tragfähiger
Kompromisse im Umgang miteinander. Dabei sowie bei der Umsetzung und Ausgestaltung
der Rahmenbedingungen im Natursport – darin waren sich alle Referentinnen und
Referenten ebenso einig – spiele die persönliche, direkte Kommunikation unter den
Akteuren eine entscheidende Rolle. „Dafür müssen Strukturen geschaffen werden“, so
Neumeyer. Eine Hilfe dafür sei das Dialogforum.


Beckmann: „Sind gut vorbereitet auf den Deutschen Wandertag!“
Zufrieden zeigte sich auch Michael Beckmann mit dem Dialogforum. „Wir haben viele
interessante Ansätze aus vielen Blickwinkeln gehört und erörtert. Nun gilt es, auch beim
Deutschen Wandertag in Winterberg dieses Thema sinnvoll zu integrieren.“ Dies sei eine
hervorragende Möglichkeit, die genutzt werden müsse. Insgesamt erwartet Beckmann eine
großartige Resonanz beim Deutschen Wandertag. „Wir sind gut vorbereitet und bieten
zusammen mit Schmallenberg ein vielfältiges Programm. Das Wandern wird für alle
Generationen immer interessanter und wir werden uns als Wander-Destination
dementsprechend präsentieren.“ Und natürlich werden auch der Waldknigge und „Dat
Winterberger Schelleken“ Teile des Wandertages sein. Ein weiteres großes Thema während des Dialogforums waren die Digitalisierung und ihre Folgen für den Natursport. Vorteilen wie der schnellen Verfügbarmachung von Informationen etwa zu Naturschutzgebieten oder der unkomplizierten Wege- und Tourenplanung stünden Risiken gegenüber.

So erschwere die Digitalisierung eine Besucherlenkung zugunsten des Naturschutzes, wenn ungefilterte Routentipps Schutzgebiete von Tieren und Pflanzen ignorierten. Hier, so die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums, müssten die Betreiber von Portalen, welche diese Routen veröffentlichen, mehr Verantwortung übernehmen und Informationen entsprechend filtern.
Neumeyer: „Schließlich sind die Betreiber die Hauptprofiteure dieser Entwicklung.“ Thema Digitalisierung beim Natursport bringt Mehrwert und schützt die Natur Die Ferienregion Winterberg und Hallenberg verfügt über ein vielfältiges Wander- und Radwegenetz mit zahlreichen zertifizierten Qualitäts-Wegen, das sich natürlich an den Naturschutzgebieten orientiert. „Im Zuge unserer Digitalisierung schaffen wir auch hier durch gezielte digitale Angebote auf verschiedenen Plattformen einen Mehrwert für unsere Gäste und Einheimischen und tragen durch diese Informationen gleichzeitig zudem dem Naturschutz Rechnung“, sagt Michael Beckmann.
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