Schützen und erhalten anstatt säubern

Landschaftspflegeverband veranstaltete Tagung zu Gehölzpflege

Korbach(pm). Um sich über fachgerechte Gehölzpflege auszutauschen, lud der landschaftspflegeverband des Landkreises kommunale Mitarbeiter der Bauämter und Bauhöfe aus Waldeck-Frankenberg zu einem Diskussionsabend ein. Über 60 Mitarbeiter aus 17 Gemeinden sind der Einladung gefolgt – und tauschten sich in der vergangenen Woche insbesondere über Fragestellungen in der praktischen Arbeit aus. Neben der Dozentin Gudrun Esser, die umfangreich über die Bedeutung der Gehölze für den Naturhaushalt, Schnitttechniken und den Bodenschutz referierte, informierte der Leiter des Fachdienstes Natur- und Landschaftsschutz beim Landkreis Hartmut Kaiser über den rechtlichen Artenschutz, über Schutzgebiete und genehmigungspflichtige Eingriffe. Daraus ergab sich eine rege Diskussion über die praktischen Probleme im Bereich der Gehölzpflege.


Diese sahen die Teilnehmer insbesondere in dem hohen Umfang an pflegebedürftigen Flächen, den
im Verhältnis dazu knappen zeitlichen Ressourcen oder der maschinellen Ausstattung. Hinzu kä-
men veraltete Freiflächenpläne sowie Verpflichtungen aus Ausgleichsmaßnahmen, die den Ar-
beitsalltag zusätzlich erschwerten. Darüber hinaus waren sich die Mitarbeiter der Bauämter und –
höfe einig, dass, um die Artenvielfalt an Insekten, Vögeln und Wildblumen zu erhalten, die Pflege
der Hecken und Freiflächen viel naturnaher gestaltet werden müsse. Eine landkreisweite Regelung,
mit der Pflegemaßnahmen flächendeckend und einheitlich abgestimmt würden, würde diesem
Thema Rechnung tragen.


In einer gemeinsamen Abschlussdiskussion wurden die Ziele und Ideen aller Teilnehmer zusam-
mengetragen: So sollen künftig weitere Diskussionsveranstaltungen dieser Art stattfinden – bei-
spielsweise zu den Themen Gewässerunterhaltung, Obstbaumpflege oder zur Bewirtschaftung ge-
hölzfreier Freiflächen. Auch entsprechende Exkursionen sind denkbar. „Wir freuen uns, dass wir mit
diesem Diskussionsabend so einen regen Expertenaustausch anregen konnten. An dieser Stellen
danken wir auch der Gemeinde Allendorf für ihre Unterstützung“, freuen sich Carsten Müller und
Kerstin Arndt vom Landschaftspflegeverband. „Die zur Sprache gekommenen Themen nehmen wir
im Landschaftspflegeverband als Hausaufgaben mit.“ Der Landschaftspflegeverband im Landkreis wurde in 2017 gegründet. Der Vorstand setzt sich paritätisch aus Vertretern aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft und Politik zusammen. Ziele des Landschaftspflegeverbandes sind der Erhalt, die Pflege und die Weiterentwicklung von Kultur und Landschaft in Waldeck-Frankenberg.
Mit der Gründung des Landschaftspflegeverbandes trägt der Landkreis Waldeck-Frankenberg diesen
Themen Rechnung tragen – aber berät und unterstützt auch die Landwirte und Flächennutzer.
Dabei wird stets eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Kommunen, Verbänden
und allen Behörden angestrebt. Der Verband versteht sich dabei als Ansprechpartner und Servicedienstleister – für die Landwirtschaft, den Umweltschutz, aber auch für Kommunen.

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