Prof. Dr. Dorothea Weltecke referierte über Religionsfreiheit

Korbach(pm). Über Religionsfreiheit und Toleranz referierte auf Einladung des Netzwerks für Toleranz und der Bildungsarbeit in den evangelischen Kirchenkreisen Eder und Twiste-Eisenberg im Gemeindehaus an der Kilianskirche in Korbach Prof. Dr. Dorothea Weltecke, die an der Goethe-Universität Frankfurt Professorin für Mittelalterliche Geschichte ist. Sie hat sich wissenschaftlich u. a. intensiv mit dem Verhältnis von Judentum, Christentum und Islam auseinandergesetzt. Den Zuhörerinnen und Zuhörern trug sie zunächst einen von ihr verfassten Text aus der Zeitschrift „Die politische Meinung“ vor, um in die Diskussion einsteigen zu können.

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Der Text enthält den Hinweis, dass das Mittelalter zwar keine Ära großer religiöser Toleranz gewesen sei, es jedoch ein recht friedliches Zusammenleben der großen drei monotheistischen Religionen gegeben habe (Christentum, Islam, Judentum). Denn damals habe niemand die Machtmittel gehabt, seine Religion als die alleinige durchzusetzen. Dies sei erst in der Neuzeit der Fall gewesen. Unsere heutige Gesellschaft müsse verstehen, dass Toleranz für sich alleine betrachtet kein Wert sei, sondern ein Instrument, um unsere freiheitlichen demokratischen Werte zu schützen. Dies sei nur als Ergebnis eines fortwährenden gemeinsamen Aushandelns möglich. Worauf sich eine demokratische Gesellschaft stets neu verständigen müsse. Im Gespräch mit Dr. Jürgen Römer, Fachdienstleiter Dorf- und Regionalentwicklung beim Landkreis Waldeck-Frankenberg, dem das Netzwerk für Toleranz angegliedert ist, wurde der Text schließlich aufgebrochen. Es schloss sich eine lebhafte Diskussion unter Beteiligung vieler der Anwesenden an. Für die gastgebende Ev. Stadtkirchengemeinde Korbach und den Kirchenkreis Twiste-Eisenberg zeigte sich Dekanin Eva Brinke-Kriebel zufrieden mit dem Verlauf des Abends. Dr. Römer und Referentin Prof. Dr. Weltecke zogen ebenfalls ein positives Fazit. Das Netzwerk für Toleranz Waldeck-Frankenberg besteht seit 5 Jahren. Es wird als Partnerschaft für Demokratie durch das Bundesprogramm des Bundesfamilienministeriums „Demokratie leben!“ sowie durch das hessische Innenministerium finanziert.

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