Wetzlar(pm). Zur Landtagswahl 2018 fordert der NABU die Parteien auf, die Treibhausgas-Emissionen in Hessen in der kommenden Legislaturperiode auf unter 25 Mio Tonnen CO²-Äquivalente zu senken. „Klimaschutz darf kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern verlangt ambitionierte und messbare politische Ziele. Die Zeit für eine Neuausrichtung der Wirtschaft auf erneuerbare Energien läuft uns davon, und erste Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur werden jetzt schon sichtbar“, erklärt NABU-Landesvorsitzender Gerhard Eppler. Der Klimaschutz sei deshalb eine von vier Kernforderungen des NABU zur Landtagswahl im Oktober.
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Im Jahr 2014 betrugen die Treibhausgas-Emissionen in Hessen noch 38 Mio Tonnen CO²-Äquivalente. Der NABU hält es für notwendig, dass diese in den kommenden fünf Jahren auf deutlich unter 25 Mio Tonnen abgesenkt werden. Es reiche nicht aus, erst ab 2025 ein jährliches Minderungsziel von zwei Prozent festzusetzen, wie es der Klimaschutzplan der Landesregierung vorsieht. „Um die Energiewende voran zu bringen, braucht es eine Forcierung schnell umsetzbarer Maßnahmen für Energieeinsparung und Energieeffizienz“, so Eppler. Eine Schlüsselrolle spiele die Wärmedämmung im Gebäudebereich, wo viel Kreativität bei der Steigerung der Sanierungsrate gefragt sei. Im Verkehrssektor gelte es, den öffentlichen Nahverkehr zu fördern und das Fahrradfahren in Städten attraktiver zu gestalten. Auch die Umweltbildung könne einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung des Klimaschutzes leisten. Angesichts der geplanten Rodung des wertvollen Hambacher Waldes müssten sich die heutige und die künftige Landesregierung im Bundesrat für den zeitnahen Ausstieg aus der Braun- und Steinkohle einsetzen. Bei der Förderung erneuerbarer Energien sei es wichtig, den Ausbau der Windenergie naturverträglich zu gestalten. Da es bei der Planung von Windkraftanlagen selten konfliktfreie Standorte gebe, setzt sich der NABU dafür ein, Kompromiss-Lösungen zwischen Energieeffizienz und Sicherung der biologischen Vielfalt zu finden. Mit einer sorgsamen Standortwahl und der Berücksichtigung von Naturschutz-belangen bereits während der Planungsphase könne für viele Konflikte im Vorfeld eine sinnvolle Lösung gefunden werden.