Auf zur elften Großen Nussjagd – Mitmachaktion auf den Spuren der scheuen Haselmaus

Wetzlar(pm). Zum Beginn des Herbstes ruft der NABU Hessen Schulklassen, Kindergruppen und Familien zum Mitmachen bei der Großen Nussjagd auf. Bis zum Januar des kommenden Jahres gilt es, in Wald und Flur auf die Suche nach angeknabberten Haselnüssen zu gehen und dabei der scheuen und gefährdeten Haselmaus auf die Spur kommen. „Ohne die Hilfe der Kinder geht es nicht. Wir brauchen viele fleißige Nussjäger, um einen besseren Überblick über das Vorkommen der Haselmaus in Hessen zu erhalten“, erklärt Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Mit dem originellen Mitmach-Forschungsprojekt tragen die jungen Forscherinnen und Forscher dazu bei, mehr über die Verbreitung des seltenen Bilchs in Hessen herauszubekommen. Da die Haselmaus immer weniger geeignete Lebensräume findet, ist die europaweit geschützte Art in Hessen mittlerweile selten geworden. Ihre heimliche Lebensweise führt dazu, dass es nur unvollständige Daten über ihr Verbreitungsgebiet gibt. Aber das kann sich mit Hilfe der jungen Naturforscher ändern. „In den letzten zehn Jahren konnten mit der Nussjagd schon einige neue Nachweise des scheuen Bilchs erbracht werden“, so der Biologe Eppler.

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Der Nussjagd-Forscherauftrag

Die Forschungsaufgabe der Großen Nussjagd besteht darin, in die Natur hinaus zu gehen und von Tieren angeknabberte Haselnüsse zu untersuchen. Mit einer Bestimmungshilfe für Fraßspuren, die auf der Webseite www.nussjagd-hessen.de zum Herunterladen bereit steht oder beim NABU kostenfrei zu bestellen ist, können Kinder und ihre Betreuer entscheiden, ob aufgefundene Nüsse von Eichhörnchen, Maus, Nussbohrer oder Haselmaus geöffnet wurden. Wenn die jungen Forscher von der Haselmaus benagte Nüsse finden, können sie maximal zehn davon zur fachmännischen Nachbestimmung an den NABU Hessen schicken. Jeder Einsender erhält eine Rückmeldung, ob die eingeschickten Nüsse tatsächlich von der Haselmaus angefressen wurden. Die Große Nussjagd endet am 31.1.2019.

Zur Biologie der Haselmaus

Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des größeren Siebenschläfers: Beides sind Bilche oder sogenannte Schlafmäuse. Wichtigste Gemeinsamkeit: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und eine Leidenschaftlich für das Schlafen. Im Unterschied zum zwanzig Zentimeter großen Siebenschläfer (ohne Schwanz) wird die Haselmaus nur acht Zentimeter groß. Sie macht auch keinen Radau auf dem Dachboden und beißt nicht. Dafür ist die Haselmaus ist voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden. Der Kletterkünstler ist daher nur schwer zu beobachten und seine Verbreitung in Hessen weitgehend unbekannt. Nur manchmal finden Naturschützer bei der Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold.

Mitmachmaterial zur Nussjagd

Zur Großen Nussjagd sind ein Infoblatt mit Bestimmungshilfe, ein Poster für das Klassenzimmer und ein Rücksendeumschlag erhältlich. Die Materialien können beim NABU Hessen bestellt werden (Tel. 06441-67904-0). Auf der Aktionsseite www.nussjagd-hessen.de  finden Lehrer und Gruppenleiter weitere Unterrichtsmaterialien zum Herunterladen, so z.B. eine Spielanleitung zum „Abenteuer Haselmaus“.

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