Die Trendwenden der Bundeswehr – Auch die mentale Trendwende ist notwendig

Frankenberg(wd/nh). Sektionsleiter Meik Kotthoff begrüßte zum ersten Vortrag der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) in diesem Jahr vor vollbesetztem Saal Dr. Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages. Sein Thema: Die Trendwenden der Bundeswehr. Wie ein roter Faden zog sich durch den Vortrag seine Forderung, dass muss schneller gehen. Mit einem kurzen Abriss über die Historie begann Dr. Bartels. Wobei er öfters darauf hinwies, dass aus heutiger Sicht einiges zu kritisieren sei. Aber zur Zeit der Entscheidungen das meiste nachzuvollziehen ist. 2014 brach eine Zeitenwende mit dem Erscheinen des „Islamischen Staates“ und de Annexion der Krim durch Russland an. Es musste realisiert werden, dass der IS auch für Deutschland eine große Gefahr war. Weiterhin dass eine, nie für möglich gehaltene, militärische Grenzveränderung in Europa stattfand. Die Annahme, dass die Bundeswehr sich auf internationale Einsätze konzentrieren kann und muss, war vorbei. Die Landesverteidigung nahm wieder einen hohen Stellenwert ein. Nun musste zur Kenntnis genommen werden, dass nach dem Abbau der Bundeswehr, aber auch anderer staatlicher Organe die Herausforderungen nicht bewältigt werden können. Die begonnenen Trendwenden bei Personal, Material, Finanzen und in den Köpfen haben begonnen. Allerdings geht alles zu langsam. Speziell beim Personal der Bundeswehr muss jetzt etwas geschehen. Im Konkurrenzkampf mit der Wirtschaft reichen die beschlossenen Maßnahmen nicht aus. Weiterhin sollte über die Aktivierung der Wehrpflicht in anderer Form nachgedacht werden. Als Beispiel nannte Bartels Schweden. Die Diskussion zeigte, dass ein Abend nicht ausreicht, um alle Fragen zu beantworten. Wichtig sei aber, dass die Bevölkerung auf dem steinigen Weg zu einer Bundeswehr, die den bekannten Herausforderungen gewachsen ist, mitgenommen werden muss. Daher war ihm der Weg nach Frankenberg (Eder) sehr wichtig.

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