Berlin/Kassel(pm/nh). „Jeden Tag werden Tausende Tiere in Deutschland abgefertigt und in Transportern auf ihre lange Reise ins europäische Ausland geschickt. Zum Teil unter grausamen Bedingungen. Das muss ein Ende haben. Dass zumindest die rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden, ist das Mindeste,“ fordert MdB Dr. Bettina Hoffmann(Grüne). Leider sei dies allzu häufig nicht der Fall. Dies führten zahlreiche Berichte und Videomitschnitte regelmäßig vor Augen: Tiere, die auf den LKWs an Metallstangen lecken und häufig apathisch und völlig dehydriert zusammenbrechen. Hochtragende Jungrinder, die in völlig überladenen und verdreckten Transportern eine Schwergeburt erleiden. Das dürfe es laut EU-Regelungen nicht geben, sei aber dennoch keine Seltenheit. Auch die Anzahl der Langstreckentransporte von Rindern habe in den letzten vier Jahren stark zugenommen – verdreifacht in den Libanon, verzehnfacht in die Türkei und nach Russland. 2016 seien über 70.000 Rinder aus Deutschland in Drittländer exportiert worden. „Durch Hessens größten Geflügelschlachthof sind auch in unserer Region häufig Transporter zu sehen, die die Tier über mehrere Hundert Kilometer nach Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis bringen. Wir sind es den Tieren schuldig, sie auch auf ihrem letzten Weg noch anständig zu behandeln. Wir Grüne fordern ein Moratorium der Transporte in EU-Drittländer, das solange aufrechterhalten wird, bis das eklatante Vollzugsdefizit behoben ist. Außerdem wollen wir nationale Transporte auf vier Stunden und Transport ins Ausland auf höchstens 8 Stunden beschränken,“ so Hoffmann.