Hebammenmangel in Hessen – Lösungsvorschläge werden dringend erwartet

Dr. Daniela Sommer (SPD): Landesregierung darf keine Zeit verlieren

Wiesbaden(nh). Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, hat im Rahmen eines von der SPD-Fraktion veranstalteten Workshops zum Thema Hebammenmangel in Hessen erneut auf die dramatische Situation im Bereich der Geburtshilfe verwiesen. Sommer sagte im Nachgang der Veranstaltung: „Noch im Jahr 2016 hat der hessische Sozialminister bestritten, dass es einen Hebammenmangel in Hessen gibt. Dank des Drucks der Verbände und uns als Oppositionsfraktion hat sich die schwarz-grüne Landesregierung nun endlich dazu durchgerungen, im Rahmen einer statistischen Erhebung die Situation in Hessen zu durchleuchten. Bis die Ergebnisse irgendwann vorliegen wird wieder viel Zeit ins Land gehen innerhalb derer sich die Situation sowohl für die Hebammen, als auch für werdende Eltern nicht verbessert. Und dass, obwohl durch eine Vielzahl von Presseberichten, Informationen aus Eltern- und Hebammenverbänden zumindest feststeht: Hebammen, Familienhebammen und Familienlotsinnen sind für werdende Eltern eine unersetzliche Stütze und vor allem in der Vor- und Nachsorge wichtige Ansprechpersonen. Das Land ist hier in der Verantwortung, durch eine geeignete Versorgungsplanung die flächendeckende Versorgung mit Geburtskliniken, Hebammen und Angeboten für werdende Eltern sicherzustellen.“ Die SPD-Fraktion habe daher gemeinsam mit Vertreterinnen der Hessischen Hebammen und Motherhood e.V. im Rahmen des Workshops damit begonnen, die aktuelle Situation der Hebammen, Fragen der Frühen Hilfe sowie der Kooperation in der Geburtshilfe zu beschreiben und Lösungsansätze zu erarbeiten. „Mein Dank gilt den Verbänden und Gästen der Veranstaltung, die uns mit ihrem Fachwissen sehr bereichert haben. Während die Landesregierung noch damit beschäftigt ist, ein offenkundiges Problem zu erkennen, wollen wir in Zusammenarbeit mit den betroffenen Hebammen und Familien nach Lösungen suchen. Einige wichtige Aspekte konnten wir bereits gemeinsam herausarbeiten. So wurde auf Seiten der Hebammen der Wunsch deutlich, endlich durch Amtshebammen vertreten zu werden, die ihr Berufsbild am besten abbilden können“, sagte die SPD-Abgeordnete. Auch bedürfe es an vielen Stellen einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere in den Kliniken. Den Eltern fehle es auf der anderen Seite an einer Übersicht der bestehenden Angebote sowie an einer insgesamt besseren Vernetzung von Akteuren rund um die Geburtshilfe. Hier gäbe es einiges zu tun. Die SPD-Fraktion werde nun in einem nächsten Schritt die Ergebnisse der Veranstaltung vollständig auswerten und das Thema daran anschließend weiter parlamentarisch bearbeiten. „Zeitgleich werden wir ein Auge darauf haben, dass die von Sozialminister Grüttner angekündigte Evaluation zügig durchgeführt wird. Die Erhebung darf nicht dazu führen, dass notwendige Veränderungen bzw. Verbesserungen auf die lange Bank geschoben werden. Diese Zeit haben wir nicht“, sagte Sommer.

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