Kassel (ots). In Stadt und Landkreis Kassel kommt es aktuell zu mehreren Fällen, bei denen Unbekannte an den Wohnungstüren von Senioren vorstellig werden und sich als angebliche Pflegedienstmitarbeiter sowie in zwei Fällen auch als Ordnungsamtsmitarbeiter ausgeben. Dabei handelte es sich allerdings um Trickdiebe, die es nur auf die Wertsachen der Rentner abgesehen haben und versuchen deren Verstecke zu erfragen. Die Kasseler Polizei warnt daher dringend vor dieser Masche und bittet Senioren und Angehörige möglicher Opfer besonders aufmerksam zu sein. Bereits gestern kam es zu sieben solcher Taten, am heutigen Tag meldeten sich bereits zwei weitere Senioren, bei denen Trickdiebe sich als Pflegedienstmitarbeiter ausgegeben hatten.
Hinweise erbeten; im Notfall 110 wählen
Die weiteren Ermittlungen zu diesen Straftaten führen die Beamten des für Trickdiebstähle zuständigen Kommissariats 21/22 der Kasseler Kripo. Sie bitten Zeugen, die Hinweise zu einem der Trickdiebstähle der letzten beiden Tage geben können, sich unter Tel. 0561 – 9100 bei
der Kasseler Polizei zu melden. Senioren, bei denen Unbekannte mit einer solchen Masche an der Haustür vorstellig werden, sollten sofort über den Notruf 110 die Polizei alarmieren und auf keinen Fall fremde Personen in die Wohnung lassen.
Sieben Fälle vom Mittwoch bekannt
Bislang sind der Kasseler Polizei sieben Fälle vom gestrigen Mittwoch bekannt, bei dem Trickdiebe an den Haus- oder Wohnungstüren von Senioren vorstellig wurden. Fünf Mal gab sich ein Unbekannter als Mitarbeiter eines Pflegedienstes, zwei Mal als Mitarbeiter des
Ordnungsamtes aus. Aus unterschiedlichen Gründen gaben die Täter dann vor, das Hab und Gut der Rentner überprüfen zu müssen und ließen sich teilweise die Verstecke und die Wertgegenstände zeigen. In mehreren Fällen kam es dabei unbemerkt zum Diebstahl von mehreren hundert Euro Bargeld. In drei Fällen blieb es beim Versuch, da die Opfer rechtzeitig Verdacht schöpften. Die Tatorte lagen gestern alle in Kassel, in der Murhardstraße, Triftweg, Arnimstraße, Bromeisstraße, Am Donnarbrunnen und der Gerhart-Hauptmann-Straße.
Heute zwei weitere Fälle angeblicher Pflegedienstmitarbeiter
Am heutigen Donnerstagvormittag meldeten sich erneut zwei Senioren bei der Polizei, die Besuch eines vermeintlichen Pflegedienstmitarbeiters erhalten hatten. Gegen 9 Uhr hatte ein Täter mit dieser Masche bei einer betagten Frau im Kasseler Wacholderweg mehrere hundert Euro Bargeld erbeutet. Um kurz nach 10 Uhr alarmierte eine Rentnerin aus der Philipp-Scheidemann-Straße in Lohfelden die Polizei, da sie ebenfalls von einem falschen Pflegedienstmitarbeiter heimgesucht wurde. Sie hatten den Trickdieb jedoch durchschaut und aus der Wohnung geworfen.
Täterbeschreibungen ähneln sich
In vielen Fällen ähneln sich die von den Senioren abgegebenen.Täterbeschreibungen, bei denen ein gepflegter, freundlicher und athletischer Mann, um die 40 Jahre alt, mit kurzen dunklen Haaren beschrieben wurde, der Deutsch oder Deutsch mit einem ganz leichten
ausländischen Akzent sprach. Hinweise auf eine solche Person nimmt die Kasseler Polizei ebenfalls unter der Tel. 0561 – 9100 entgegen.
Tipps der Polizei
– Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
– Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder
mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer
Türsprechanlage Gebrauch.
– Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort – legen Sie immer
Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
– Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu,
wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie
die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine
Vertrauensperson anwesend ist.
– Rufen Sie beim geringsten Zweifel unter 110 bei der Polizei oder
bei dem entsprechenden Pflegedienst an. Suchen Sie dazu die
Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine
Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
– Lassen Sie Pflegedienstmitarbeiter, Handwerker etc. nur dann
herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der
Hausverwaltung angekündigt worden sind.
– Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch
energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
– Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und
Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden
Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und
übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.