Ausstellung „Historische Grenzsteine im südlichen Eggegebirge“ vom 4. Juli bis zum 17. September im Kreismuseum Wewelsburg
Büren/Kreis Paderborn(krpb/nh). Sie stehen oftmals unbeachtet am Wegesrand. Dabei sind sie wichtige steinerne Zeitzeugen, die Wind und Wetter trotzten und von jahrhundertealter Geschichte künden. Konrad Waldeyer aus Warburg hat genauer hingesehen, sie fotografisch dokumentiert und dann recherchiert. Entstanden ist daraus eine Ausstellung „Historische Grenzsteine im südlichen Eggegebirge“, die das Kreismuseum Wewelsburg ab dem 4. Juli präsentiert. Vorgestellt werden die wesentlichen Untersuchungsergebnisse von rund 500 km erkundeten historischen Grenzlinien. Gestaltet wurde sie von Franz Josef Dubbi (Stadtarchiv Warburg) und dem Museumsverein Warburg e.V.. Die Ausstellung ist eine Leihgabe des Museums im „Stern“, Warburg, und wird vom 4. Juli bis zum 17. September im Sonderausstellungsraum präsentiert. Der Zugang erfolgt durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei. Historische Grenzsteine berichten von untergegangenen Herrschaften und Klöstern. Sie erzählen von Streit um Landbesitz und Landnutzung. Ihre Zeichnung gibt Auskunft über die Territorialherren und deren Wappen. Gleichzeitig dokumentieren sie die Kunstfertigkeit der Steinmetze. Ihre Bearbeitung und Aufstellung liefern Informationen zum Grenzverlauf. Das Steinmaterial gibt Hinweise auf Steinbrüche und die geologischen Verhältnisse. Historische Grenzsteine sind somit wichtige Dokumente der Regionalgeschichte. Um 1980 ist Konrad Waldeyer erstmals bei Bühne, im Wald hinter dem Hohen Berg, auf historische Grenzsteine gestoßen. Als damaliger Ortsheimatpfleger von Manrode hat er dann zu allen Landesgrenzsteinen, die ab 1754 zwischen dem Hochstift und der Landgrafschaft Hessen im Bereich seiner Heimatorte gesetzt wurden, eine Fotodokumentation erstellt. Wegen anderer Verpflichtungen mussten weitere Grenzerkundungen zunächst noch zurückgestellt werden. Seit dem Jahr 2007, nach seiner Pensionierung, erforschte Waldeyer intensiv historische Grenzsteine im erweiterten Umland seines neuen Wohnorts in Warburg. Die ältesten Grenzsteine in der Region haben mehr als 500 Jahre fast unbeschadet der natürlichen Verwitterung widerstanden. Zahlreiche alte Grenzsteine sind aber vor allem durch Unachtsamkeit oder menschliches Fehlverhalten verloren gegangen. Mit der Ausstellung soll auf die relativ kleinen, zugleich aber faszinierenden, historischen Grenzsteine aufmerksam gemacht werden. Die steinernen Zeitzeugen sollen auch den folgenden Generationen Zeugnis ableben über längst untergegangene Territorien, deren ehemalige Grenzen sich oft bis in die Gegenwart erhalten haben. Neben Veröffentlichungen in Periodika, u.a. im Jahrbuch des Kreises Höxter und der „Warte“, sind bisher drei Monografien zu historischen Grenzsteinen von Konrad Waldeyer erschienen, zuletzt die Arbeit über historische Grenzsteine im südlichen Eggegebirge. Infos zu den Öffnungszeiten unter: www.wewelsburg.de