Chor aus Gumbinnen (Gusev) im Bezirk Kaliningrad gibt Konzert in Korbach

Korbach(nh). Seit vielen Jahren pflegt der Rotary Club Korbach-Bad Arolsen schon enge Kontakte ins ostpreußische Gumbinnen, dem heutigen Gusev im Bezirk Kaliningrad (Königsberg). Die Waldecker Rotarier engagieren sich vor allem im sozialen Bereich und unterstützen u.a. ein Altenheim, aber auch Kinderbetreuungseinrichtungen. Mit dem alljährlichen Ankauf von Kartoffeln, die dann an soziale Einrichtungen verteilt werden, wird zudem ein Beitrag zu Förderung landwirtschaftlicher Familienbetriebe geleistet. Aus diesen Kontakten ist die seit einigen Jahren bestehende Partnerschaft der evangelischen Stadtkirchengemeinde Korbach und der evangelischen Gemeinde im ehemaligen Heinrichswalde, heute Slawsk im Oblast Kaliningrad entstanden. Mittlerweile haben sich viele freundschaftliche Verbindungen zwischen Waldeckern und den Partnern im Oblast Kaliningrad entwickelt. Mittlerweile kommt es häufig zu persönlichen Begegnungen und gerade im letzten Sommer war eine heimische Delegation im Bezirk Kaliningrad, um Hilfsgüter zu überbringen und freundschaftliche Kontakte zu pflegen. In wenigen Tagen wird der Chor der Salzburger Kirche aus Gusev Deutschland bereisen und in diesem Rahmen am 21. Juni 2017 um 19 Uhr auch ein Konzert in der Korbacher Kilianskirche geben. Mit ihrem Auftritt wollen sich die Sängerinnen und Sänger für die jahrelange Unterstützung durch den Rotary Club und die Stadtkirchengemeinde bedanken. Es ist der zweite Auftritt in Korbach nach 2015. Der Eintritt ist frei, es wird aber um eine Spende zur Unterstützung der Chorarbeit gebeten. Auf dem Programm stehen Werke von Mozart, Luther, Archangelski, Brust, Kurnosowa, Snyder und andere. Der Chor wie auch die evang. Stadtkirchengemeinde und die Rotarier würden sich über eine rege Beteiligung sehr freuen. Hintergrund: 1731 wurden etwa 20.000 Protestanten aus dem katholischen Erzbistum Salzburg ausgewiesen. Katholizismus war bis zum Erlass des sogenannten „Toleranzpatentes“ Kaiser Joseph II. von 1781, das auch andere Konfessionen zuließ, Staatsreligion im Habsburger Reich. Die meisten der Salzburger „Exulanten“ wurden von König Friedrich Wilhelm I. in Preußen aufgenommen. Ihnen wurden Gebiete in Ostpreußen zugewiesen, das durch die großen Pestepidemien Anfang des 18. Jahrhunderts enorme Bevölkerungsverluste erlitten hatte. Gumbinnen wurde zum Zentrum der Ansiedlung, mit dem „Salzburger Hospital“ und der „Salzburger Kirche“ gibt es Institutionen, die noch bis heute Bestand haben. Die Geschichte der Salzburger Exulanten ist auch ein Beispiel für Migration und gelungene Integration, das gerade heute wieder große Aktualität besitzt.

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