Tafeln in Hessen leisten unverzichtbare Arbeit

Unterstützung vom Land wäre nötig

Wiesbaden/Frankenberg(nh). Im Anschluss an einen Erfahrungsaustausch mit Vertretern des Landesverbands der hessischen Tafeln hat die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, Arbeit der Tafeln gewürdigt. Sommer sagte dazu: „Wir haben in Hessen 55 Tafeln mit über 6.000 ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männern, die über 100.000 Menschen mit Lebensmitteln aus Spenden versorgen. Das sind überaus beachtliche Zahlen, die nur durch ein herausragendes bürgerschaftliches Engagement erreicht und aufrechterhalten werden können.“ Gleichzeitig wiesen die Zahlen aber auch auf die bedrückende Situation armer beziehungsweise einkommensschwacher Menschen hin. „Sie sind eine deutliche Mahnung, dass alle sozialpolitischen Anstrengungen noch stärker auf die Bekämpfung von Armut und auf Armutsprävention ausgerichtet werden müssten“, so die SPD-Abgeordnete. Wie überall im Ehrenamt stelle sich auch bei den Tafeln die Nachwuchsfrage. „Viele Aktive haben ihre Tätigkeit mit Gründung der Tafel vor zehn bis 15 Jahren begonnen und waren damals schon im Rentenalter. Sie sind heute an der Grenze der Belastbarkeit, da die Tätigkeiten anstrengend sind. Die Mengen an Lebensmitteln, die bewegt werden müssen, sind beachtlich und das muss täglich erfolgen“, so Sommer. Die Sozialpolitikerin stellte auch das große finanzielle Engagement der Tafeln heraus. „Wer eine neue Tafel gründen will, muss alleine für die Anschaffung eines Fahrzeugs und die Ladenausstattung fast 50.000 Euro investieren, auch wenn viele Firmen große Rabatte einräumen. Der Umgang mit Lebensmitteln setzt nun einmal hygienische Standards, die nicht unterschritten werden dürfen.“ Sommer berichtete, dass auch die Tafel in Frankenberg herausragendes Engagement erbringt. Die Tafel in Frankenberg versorgt insgesamt 731 Bedürftige (453 Erwachsene und 275 Kinder) mit Lebensmittel, darunter sind 349 Asylbewerber. Damit hat die Frankenberger Tafel ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Wie auch andere Tafelvereine hat auch Frankenberg eine lange Nachrückerliste mit Menschen, die ebenfalls unsere Hilfe benötigen. Die Sozialpolitikerin kündigte an, dass sich seine Fraktion intensiver mit den personellen und finanziellen Möglichkeiten der Tafeln beschäftigen werde, um die Vereine und schließlich auch den Menschen, denen die Hilfe zukommt, zu unterstützen. Dr. Daniela Sommer sagt abschließend, dass viele Menschen auf Lebensmittelspenden angewiesen, da die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergehe. Deswegen sei es wichtig, die Ursachen von Armut zu bekämpfen, aber auch den ehrenamtlichen Helfer der Tafel und den Tafelkunden Wertschätzung entgegenzubringen: „Hier geht es um Menschen und keine Nummern.”

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