Bau-Innung: Fokus auf der Fachkräftequalifizierung und Investitionen am Lehrbauhof

Von links: Der stellvertretende Obermeister Jörg Scheffer, Obermeister Ulrich Mütze, Andreas Lieberknecht (Geschäftsführer Bauverband, Kassel) und Gerhard Brühl, Hauptgeschäftsführer Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg. Foto:nh

Bad Wildungen(nh). Dank gestiegener Ausbildungszahlen blickt die Bau-Innung Waldeck-Frankenberg im Hinblick auf die Fachkräftesicherung optimistisch in die Zukunft. Projekte der Kreishandwerkerschaft wie die Qualifizierung von geflüchteten Menschen und die Ausbildung von spanischen Jugendlichen haben den Lehrbauhof Waldeck-Frankenberg in die Top-5 der hessischen Lehrbaustellen katapultiert, was die Lehrlingszahlen betrifft. Dies sichert auch die Berufsschulstandorte Korbach und Frankenberg, wie Obermeister Ulrich Mütze in seinem Jahresbericht feststellen konnte. Dies passt zur konjunkturellen Lage im Bauhandwerk. Während im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau die positive Stimmung auf hohem Niveau anhält, zeigt sich im Straßen- und Tiefbau eine deutlich verbesserte Beurteilung.

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Neben einer sehr guten Auftragslage, die sich aus dem Investitionshochlauf des Bundes als auch einer erhöhten Investitionsbereitschaft der Kommunen bei der Infrastruktur generiert, hat die milde Witterung diesen Drive ermöglicht. Nach den Meldungen des Deutschen Wetterdienstes handelte es sich um den wärmsten März seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, bei durchschnittlichen Niederschlagsmengen. Von der guten Geschäftslage zeugt auch der Anstieg der Umsätze im Bauhauptgewerbe um 7,4 % im Januar gegenüber Januar 2016, den das Statistische Bundesamt heute bekannt gegeben hat. Die Auftragsbestände im Tiefbau haben sich von 2,5 Monaten auf 2,7 Monate erhöht. Zum Vorjahreszeitpunkt waren dies gerade 2 Monate. Im Hochbau werden mit 3,5 Monaten die Vorjahreswerte gut gehalten.

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Die Erwartungen für die nächsten Monate bleiben aufwärts gerichtet, die Investitionsneigung steigt an. Die Innung hat die Sanierung der älteren Teile der Schulungsgebäude in Korbach auf die Agenda genommen und investiert schon in diesem Jahr mit Hilfe von Land und Bund über 140.000,– Euro in deren technischen Ausstattung, wozu auch GPS-fähige Vermessungsgeräte gehören. Um den Lehrlingstrend weiter zu verstärken plant die Innung gezielte Werbeaktivitäten wie die besondere Auszeichnung guter Auszubildenden, die dann ein Fahrzeug von der Innung zur Verfügung gestellt bekommen. Damit will die Innung ihren Respekt vor der oft hervorragenden Leistung der Jugendlichen am Lehrbauhof zum Ausdruck bringen. Mütze und Geschäftsführer Gerhard Brühl dankten den Beruflichen Schulen in Korbach und Frankenberg für die gute Zusammenarbeit in der Stufenausbildung der Bauwirtschaft. Sorgen bereiten den Bauunternehmen das Thema Entsorgung, denn zum einen ist die Verunsicherung groß, wie am Beispiel beim Styropor im Herbst letzten Jahres, und zum anderen dreht sich die Kostenspirale bei der Entsorgung von vermeintlich belasteten Bodenmaterial permanent nach oben. Bei den turnusmäßigen Neuwahlen der Innung folgte Dipl.-Ing. Jörg Scheffer im Amt des stellvertretenden Obermeisters Dieter Loewen aus Korbach. Neu im Vorstand vertreten ist auch Christian Metz-Pieper aus Korbach.

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