Wiesbaden(nh). Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Daniela Sommer, hat von der schwarz-grünen Landesregierung endlich die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Hebammen gefordert. Dazu sagte Sommer in der Debatte im Hessischen Landtag: „Medien berichten seit geraumer Zeit über eine angespannte Versorgungslage in der Geburtsvorbereitung beziehungsweise Geburtsnachsorge und in der Geburtshilfe selbst. Werdende Mütter klagen, dass es ihnen nicht gelingt, eine Hebamme zu bekommen. Es ist von einem deutlichen Mangel auszugehen, da viele Hebammen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten aufgegeben haben. Die SPD hat aus diesen Gründen ein Antrag in den Hessischen Landtag eingebracht, um eine Statistik und ein anhand von Daten orientiertes Konzept für die geburtshilfliche Versorgung zu erstellen, die die Unterversorgung vermeiden beziehungsweise beseitigen und eine flächendeckende Versorgung gewährleisten soll.“ Nur noch 50 Prozent aller Entbundenen im Wochenbett würden laut Hessischen Hebammenverband in Frankfurt von einer Hebamme betreut. Diese katastrophale Entwicklung ist aber auch beispielsweise im Odenwald-Kreis oder in Nordhessen zu beobachten. Frauen finden keine Hebammen und sind Mutterseelen alleine, unbegleitet von einer Hebamme, aber mit gefühlten 1000 Fragen, Sorgen und Unsicherheiten. „Das ist keine gute und zufriedenstellende Situation. Die Rahmenbedingungen aber sollten doch nicht gleich zu Beginn des Lebens eines Neugeborenen miserabel, sondern möglichst gut sein.“, so die SPD-Abgeordnete. Gesetzlich versicherte Frauen hätten nach der Geburt ihres Kindes Anspruch auf eine Wochenbettbetreuung durch eine Hebamme, sagte Sommer und forderte: „Die Landesregierung darf sich nicht weiter wegducken, sondern Verantwortung übernehmen und endlich handeln. Mit einem solchen Register und einem entsprechenden Konzept kann man dafür Sorge tragen, dass Frauen, die zukünftig in Hessen Kinder bekommen wollen, auf genügend Hebammen treffen und von ihnen gut versorgt und begleitet werden“, so Sommer. Die gesundheitspolitische Sprecherin forderte eine Zustimmung zum Antrag von den anderen Fraktionen, denn dies ist schließlich ein ja zum Leben und ein ja zu einem guten Start in das Leben.