Bad Arolsen(ots). Am gestrigen Donnerstagabend um 22 Uhr 30 wurde der Polizeistation Bad Arolsen von der Rettungsleitstelle ein Notruf durchgestellt. In dem Notruf wurde durch einen 52-jährigen Anrufer aus Bad Arolsen mitgeteilt, dass eine verwirrte männliche Person an seiner Haustür geklingelt und um Verständigung der Polizei gebeten habe. Auf Nachfrage der Polizei beim Anrufer ergab sich dann, dass sich die verwirrte Person zwischenzeitig mit einem Pkw mit RE-Kennzeichen entfernte. Eine entsandte Funkstreife fuhr anschließend vor Ort und traf das vermeintliche Fahrzeug am Fahrbahnrand stehend in der Rauchstraße an. Im Fahrzeug saß eine männliche Person, die sich eingeschlossen hatte. Als die Beamten das Fahrzeug und den Fahrzeugführer kontrollieren wollten, entzog sich der Fahrzeugführer der Kontrolle und flüchtete mit seinem Fahrzeug inRichtung Helsen. Bei dieser Aktion mussten die kontrollierenden Beamten zur Seite springen, um nicht angefahren zu werden. Da der Fahrzeugführer bei der anschließenden Verfolgung sämtliche Anhaltesignale missachtete setzte sich die Funkstreife vor das Fahrzeug, um es auszubremsen und ein Auffahren auf die Bundesstraße 252 zu verhindern. Dies gelang auch gefahrlos. Nachdem die Beamten ausgestiegen waren, setzte der Fahrzeugführer seinen Pkw zurück und fuhr an der Funkstreife links vorbei. Die Beamten nahmen erneut die Verfolgung auf, konnten den Flüchtenden erneut Überholen und auf dem Zubringer der B 252 quer vor das Fahrzeug fahren. Auch das ignorierte der Flüchtende, setzte seine Fahrt rücksichtslos fort und rammte den Funkstreifenwagen im vorderen rechten Bereich. Danach übernahm eine entgegenkommende Streife, die nach der Aktion sofort gewendet hatte, die Verfolgung. Nach einigen Überholmanövern und leichten Fahrzeugkontakten auf der B 252 wollte der Flüchtende nach Schmillinghausen abbiegen, wobei er sein Fahrzeug dabei übersteuerte und in den rechten Straßengraben fuhr. Die Beamten eilten sofort zum Fahrzeug des Flüchtenden und versuchten ihn herauszusprechen. Dieser hatte sich aber in seinem Fahrzeug eingeschlossen und reagierte auf keinerlei Aufforderungen der Polizei. Die Beamten konnten aber beobachten, dass der Flüchtige versuchte etwas in seinen Händen zu verbergen. Aus diesem Grund schlugen sie die Scheiben des Fahrzeugs ein, die im hinteren Bereich verdunkelt waren. Daraufhin schlug der Fahrzeugführer mit einem Schlagstock auf die Beamten ein, wobei ein Beamter an der Hand getroffen und leicht verletzt wurde. Die Beamten setzten sofort Reizgas ein und drohten dem Mann weiteren Einsatz einfacher körperlicher Gewalt an. Auf Grund des massiven Reizgaseinsatzes und den Androhungen einfacher körperlicher Gewalt stieg der Mann mit erhobenen Händen aus dem Fahrzeug und ergab sich der Polizei. Die Beamten nahmen den Mann vorläufig fest und sistierten ihn zur Polizeistation Bad Arolsen. Im Fahrzeug des Geflüchteten fanden die Polizeibeamten in der Mittelkonsole noch ein Einhandmesser mit eingelassener Rasierklinge. Nach erfolgter Überprüfung der Person stellte sich heraus, dass es sich um einen 38-jährigen polnischen Mitbürger aus Recklinghausen handelt, der der Polizei auch einschlägig bekannt ist. Die Polizei ermittelt nun wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Straßenverkehrsgefährdung, gefährlicher Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz zu verantworten. Durch die Aktion wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt und zwei Einsatzfahrzeuge beschädigt.