Deutscher Mobilitätspreis für NVV-Projekt

Ute E. Weiland, Geschäftsführerin Deutschland – Land der Ideen Management GmbH , Wolfgang Rausch, Geschäftsführer des NVV, Horst Pipper, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesellschaft Werra-Meißner, Dorothee Bär, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur  Foto:NVV/nh

 

 Mobilfalt als Leuchtturmprojekt für eine mobile Gesellschaft ausgezeichnet

Kassel/Berlin(nh). Mit dem Projekt Mobilfalt gehört der Nordhessische Verkehrsverbund zu den zehn Preisträgern des Deutschen Mobilitätspreises, der in diesem Jahr gestartet ist. Im Rahmen des Wettbewerbs prämieren die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Wettbewerbsjahr 2016 wegweisende Best-Practice-Projekte zum Schwerpunktthema Teilhabe. Mit dem Projekt Mobilfalt bietet der NVV eine innovative digitale Lösung, um Mobilität intelligenter zu machen. Das bundesweit einmalige Projekt soll den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Regionen attraktiv erhalten, dort wo immer weniger Menschen leben und daher traditionelle Verkehrsangebote zum Beispiel mit Bussen immer schwerer zu finanzieren sind. Deutschlandweit bewarben sich rund 350 Start-ups, Unternehmen, Verbände und Forschungsinstitutionen mit ihren Projekten zum Thema Intelligente Mobilität. Eine 16-köpfige Expertenjury unter dem Vorsitz von Dorothee Bär, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur kürte die zehn Preisträgerprojekte des Wettbewerbs. Gemeinsam mit Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, würdigte sie gestern Abend die Projektverantwortlichen der zehn Preisträger im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Kern des ausgezeichneten NVV-Projekts Mobilfalt ist die Verknüpfung des Individualverkehrs in den Pilotregionen Sontra/Nentershausen/Herleshausen mit allem, was bisher in den Fahrplänen des NVV zu finden ist, egal ob Anrufsammeltaxi, Bürgerbus, Bus, Tram oder Zug. Für den NVV-Geschäftsführer Wolfgang Rausch unterstreicht die erneute Aus-zeichnung die Innovationskraft des Nordhessischen Verkehrsverbundes: „Wir haben gezeigt, dass wir mit unseren Kooperationspartnern der Landkreise Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder-Kreises und dem Land Hessen im Wettbewerb mit anderen innovativen Konzepten mithalten können. Unser Ziel ist es jetzt, dieses Projekt weiter zu entwickeln und uns als Spezialist für flexible Angebote im Öffentlichen Nahverkehr vor allem für den ländlichen Raum zu empfehlen. Es gilt, die Vielfalt der Angebote flexibler Bedienformen und gerade die private Mitnahme in Fahrzeugen, die ohnehin fahren, zu optimieren, zu verknüpfen und in ein Gesamtsystem der Mobilitätsangebote für den ländlichen Raum zu integrieren, um diese Angebote potentiellen Fahrgästen aus einem Guss anbieten zu können.“ Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagte anlässlich der Siegerbekanntgabe: „Die Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises zeigen: Deutschland kann Mobilität 4.0!“ „Sie beweisen, wie digitale Innovationen für Mobilität gesellschaftlichen Mehrwert für alle schaffen“, so Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. und Präsident des Deutschland – Land der Ideen e. V.

Über den Deutschen Mobilitätspreis

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur digitale Innovationen und intelligente Mobilitätslösungen öffentlich sichtbar. Es entstehen neue Impulse für den Digitalstandort Deutschland. Folgende Mitglieder der IT-Gipfel-Plattform „Digitale Netze und Mobilität“ unterstützen den Deutschen Mobilitätspreis: Continental Automotive GmbH, Deutsche Bahn AG, Deutsche Telekom AG, Ericsson GmbH, Esri Deutschland GmbH, Huawei Technologies Deutschland GmbH und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

 

Hintergrundinformationen zum NVV-Modellprojekt Mobilfalt

Das bundesweit einmalige NVV-Projekt Mobilfalt (= Mobilität+Vielfalt) soll den öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Regionen attraktiv erhalten, dort wo immer weniger Menschen leben und daher traditionelle Verkehrsangebote zum Beispiel mit Bussen immer schwerer zu finanzieren sind. Kern von Mobilfalt ist die Verknüpfung des Individualverkehrs in den Pilotregionen Sontra/Nentershausen/Herleshausen (als Kreisgrenzen überschreiten-der Zweckverband Interkommunaler Zusammenarbeit) im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis sowie Niedenstein im Schwalm-Eder-Kreis mit allem, was bisher in den Fahrplänen des NVV zu finden ist, egal ob Anrufsammeltaxi, Bürgerbus, Bus, Tram oder Zug. Langfristig verfolgt der NVV mit dem Projekt Mobilfalt das Ziel, ein flexibles Angebot für die Bürgerinnen und Bürger in der ländlichen Region nachhaltig zu sichern. Am 19. April 2013 war in Sontra der Startschuss für die bis Ende des Jahres 2016 laufende Pilotphase des Projekts gefallen. Seitdem haben sich mehr als 1.400 Nutzer, davon über 110 Fahrtanbieterinnen und Fahrtanbieter registrieren lassen. In dieser Zeit fanden mehr als 19.000 Mobilfaltfahrten, mit denen bereits mehr als 21.000 Fahrgäste unterwegs waren, statt. Die bisherigen Angebote werden im vorhandenen NVV-Tarif- und Fahrplan-system um Fahrten im Auto oder Taxi – falls keine Privatfahrt angeboten wird – ergänzt. Damit integriert Mobilfalt die Privatfahrt mit dem Auto in die verlässlichen Qualitäten des Öffentlichen Personennahverkehrs mit Tarif- und Taktangebot und seiner Infrastruktur von Strecken, Bahnhöfen und Stationen. Jeder kann seine regelmäßigen oder unregelmäßigen privaten Autofahrten anderen anbieten und erhält dafür einen Zuschuss von 30 Cent pro Kilometer (mit wenigstens einem Fahrgast). Der Preis pro Fahrt für den Fahrgast ist bis-her in der Pilotphase mit 1 Euro bzw. 2 Euro bei Fahrten über eine Gemeindegrenze hinweg kalkuliert. Unterstützt werden der Nordhessischen Verkehrsverbund und seine Partner aus den Nahverkehrsgesellschaften des Werra-Meißner-Kreises, des Schwalm-Eder-Kreises und des Landkreises Hersfeld-Rotenburg besonders intensiv von der Hessischen Landesregierung. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie „Mobilität 2050“ flossen 180.000 Euro in die Entwicklungskosten in Höhe von 360.000 Euro. Darüber hinaus beteiligt sich das Land mit 1 Mio. Euro am Versuch selbst. Die technische Basis von Mobilfalt ist eine internetgestützte Plattform, mit der angebotene und nachgefragte Autofahrten in die bestehenden Fahrpläne für den Nahverkehr integriert und zentral gesteuert werden. Abgerechnet wird über den NVV. Gebucht wird über Internet, Telefon bzw. über die neu entstandene Mobilitätszentrale im Stadtbahnhof Eschwege. Die internetgestützte Plattform wird gemeinsam mit „Garantiert mobil!“ der Odenwald-Regional-Gesellschaft mbH (OREG) genutzt. Um herauszufinden, welche Fahrten für Mobilfalt angeboten werden können, finden sich im Internet unter der Adresse www.mobilfalt.de  alle Mobilfalt-Strecken mit den vorgesehenen Zeiten. Filtermöglichkeiten im Programm helfen dabei, die passende Strecke und Zeit zu finden.  Die Zugangsmöglichkeiten sind sehr einfach, denn die mitfahrenden Fahrgäste benötigen nicht einmal ein Handy, ein Festnetzanschluss zum Buchen von Fahrten genügt vollkommen. Die Anbieter von privaten Autofahrten benötigen ein Mobiltelefon oder eine Emailadresse, um ihre Fahrtaufträge bestätigen zu können. Wer möchte, kann sich die passenden Mobilfalt-Strecken auch in der Mobilitätszentrale in Eschwege buchen lassen oder sich dort telefonisch unter 0800 80 90 688, erkundigen.

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