Arm durch Krankheit

Rubrikbildby Erwin Lorenzen pixelio.de

 Wiesbaden(nh). „Das drängendste Problem ist die Tatsache, dass arme Menschen elf Jahre kürzer leben als reiche Menschen. Sie erhalten weniger Präventionsmaßnahmen und sind schlechter versorgt.“, so die SPD-Gesundheitsexpertin Dr. Daniela Sommer. Sowohl nationale als auch internationale Studien belegen eine Korrelation zwischen der sozialen und gesundheitlichen Lage. Gesundheitsstörungen und Krankheiten, vor allem wenn sie länger bestehen, können maßgeblich durch die erzielte Einkommensposition beeinflusst bzw. ausgelöst werden und sich negativ auf die Bildungs- und Erwerbschancen sowie gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen auswirken. Insbesondere Forschungen zu gesundheitlichen Folgen durch Arbeitslosigkeit und den damit verbundenen materiellen und sozialen Einbußen stellen die Facetten des Phänomens umfangreich dar. Der Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Krankheit gestaltet sich dabei vielfältig: Arbeitslosigkeit kann Krankheit auslösen oder umgekehrt. Die Bewältigung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch finanzielle Belastungen – sei es durch eine niedrige Einkommensposition und/oder Arbeitslosigkeit – stellt eine große Herausforderung für die Arbeitsmarkt- und Gesundheitspolitik dar.

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Neben dem VdK hat sich auch die SPD-Landtagsfraktion mit ihrer gesundheits- und pflegepolitischen Sprecherin Daniela Sommer mit dem Thema beschäftigt und bereits Mitte Juni einen Berichtsantrag betreffend der „Korrelation zwischen sozialer und gesundheitlicher Lage am Beispiel von Arbeitslosigkeit“ eingereicht. Gespannt wartet Sommer auf die Beantwortung der Fragen: „Denn es alarmierend, dass immer mehr Menschen zum Sozialamt müssen, wenn alters- oder krankheitsbedingt der Pflegefall eintritt. Hier besteht dringend Handlungs- und Unterstützungsbedarf.“ Pflege sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, da ist sich die Gesundheitspolitikerin mit dem VdK einig. „Pflege findet vor Ort statt in den Städten und Gemeinden. Doch gerade auf dem Land dünnen die Versorgungsstrukturen für ältere und pflegebedürftige Menschen immer mehr aus. Das Ziel muss daher sein, die kommunalen Strukturen im Hinblick auf altengerechtes Wohnen und Leben zu stärken und die Versorgungsstrukturen aufrechtzuerhalten. Damit Menschen in Hessen gesund alt werden können und bei Krankheit gut versorgt werden, machen wir uns als SPD-Landtagsfraktion stark für eine flächendeckende, finanziell langfristig abgesicherte Umsetzung von Präventions-, Pflege-, Betreuungs- und Beratungsangeboten sowie für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung. Die Interessen und die Versorgung von kranken Menschen und ihren Angehörigen stehen dabei im Vordergrund. Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen arm durch Krankheit und krank durch Armut werden.“ sagt Dr. Sommer abschließend.

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