Wiesbaden(nh). Die seniorenpolitische Sprecherin, Ulrike Alex, und die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Daniela Sommer, haben Kritik an der Landesregierung aufgrund der Beantwortung einer Kleinen Anfrage zum Thema „Betreutes Wohnen“ geäußert. „Die Landesregierung will kein Gütesiegel für „betreutes Wohnen“ einführen und damit nicht dem Beispiel von Nordrhein-Westfalen folgen. Das halten wir für einen Fehler, zumal sich immer mehr Menschen im Alter für diese Wohnform entscheiden“, sagten Alex und Dr. Sommer am Dienstag unisono in Wiesbaden.
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Beim Betreuten Wohnen könnten Menschen selbstbestimmt leben, aber trotzdem eine Grundversorgung und bei Bedarf auch Wahlleistungen in Anspruch nehmen. „Ein Gütesiegel würde diesen Menschen Sicherheit bei der Entscheidung für einen Anbieter geben. Sie würden Sicherheit erhalten, dass die Leistungen, die angeboten werden, auch einer bestimmten Qualität entsprechen“, erläuterte Ulrike Alex. Der Begriff „betreutes Wohnen“ ist nämlich nicht geschützt, Anbieter könnten sich nur freiwillig nach DIN 77800 zertifizieren lassen. Das ist aber wenig bekannt. „Wir finden es schon erstaunlich, dass die Landesregierung auch nicht weiß, wie viele Angebote des „betreuten Wohnens“ es in Hessen überhaupt gibt“, ergänzte Dr. Daniela Sommer. Sie verweißt darauf, dass ein gut beworbenes Gütesiegel nicht nur Interessenten Sicherheit bei der Auswahl bieten würde, sondern für die Anbieter auch ein aussagekräftiger Werbeträger ist. „Wir hoffen, dass die Landesregierung die auch nach ihrer Kenntnis steigende Zahl der Angebote des „betreuten Wohnens“ stärker in den Blick nimmt und die jetzigen sowie künftigen Bewohnerinnen und Bewohner nicht alleine lässt“, forderten die beiden SPD-Politikerinnen.