Viele Schlaganfälle sind vermeidbar – Selbsthilfegruppe informiert im Kreiskrankenhaus Frankenberg

Karl-Heinz Scriba und Fansida Schloss von der Schlaganfallpatienten-Selbsthilfegruppe informieren am bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ über die Erkrankung und die Arbeit der Selbsthilfegruppe.Foto:Kreiskrankenhaus Frankenberg/nh

Bundesweiter „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai

Frankenberg(rr/od). Mehr als 130.000 Schlaganfälle pro Jahr könnten in Deutschland verhindert werden, allein durch die Vermeidung und Kontrolle von Risikofaktoren. Der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai 2016 steht deshalb unter dem Motto „Stopp den Schlaganfall – mit Nachdruck gegen Hochdruck!“ Die Schlaganfallpatienten-Selbsthilfegruppe Frankenberg informiert am Dienstag von 10 Uhr bis 15 Uhr mit einem Stand im Foyer des Kreiskrankenhauses über ihre Arbeit.

 Für alle Betroffenen, ihre Angehörigen und interessierte Personen bietet die Gruppe um Karl-Heinz Scriba und Fansida Schloss jeden Dienstag von 14 Uhr bis 16 Uhr auf der Medizinischen Station eins des Kreiskrankenhauses Informationsstunden an. „Ein Informationsaustausch in den ersten Tagen nach dem Schlaganfall kann Ängste vor der Zukunft mindern und Mut für die Zukunft machen“, sagt Karl-Heinz Scriba, der aus eigener Erfahrung spricht. 

Betroffene aus ihrer Isolation holen
Jeweils am ersten Dienstag im Monat finden ab 16 Uhr in der Personal-Cafeteria des Kreiskrankenhauses Gruppentreffen statt. Informationen erteilt Karl-Heinz Scriba telefonisch unter 06451/4374. „Durch den Erfahrungsaustausch sollen die Mitglieder aus ihrer Isolation geholt werden, in die sie durch den Schlaganfall geraten sind“, sagt Fansida Schloss.  Die Schlaganfallpatienten-Selbsthilfegruppe am Kreiskrankenhaus Frankenberg besteht seit mehr als zehn Jahren. Seitdem haben viele Betroffene und Angehörige Hiulfe und Unterstützung erhalten. „Es hat sich bewahrheitet, dass man in der Gemeinschaft Gleichbetroffener stärker ist. In der Gruppe gilt der Leitsatz: Hilfe durch Selbsthilfe“, sagt Scriba.

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Bluthochdruck als Risikofaktor
Bluthochdruck ist der am weitesten verbreitete Risikofaktor des Schlaganfalls. 20 bis 30 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland daran, schätzt die Deutsche Hochdruckliga. Sie alle haben ein mindestens vierfach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Grund dafür ist vor allem die Arteriosklerose (Gefäßverengung und -verhärtung), eine Folge des Hochdrucks.  Jetzt ist Bewegung in die Diskussion um den Hochdruck gekommen. Neue Studien legen nahe, dass einige Patientengruppen sich vor einem Schlaganfall schützen könnten, wenn sie ihren Blutdruck deutlicher als bisher senkten. Experten prüfen deshalb eine Anpassung der Behandlungsleitlinien. Unabhängig davon bleibt die Behandlung eine Herausforderung. Viele Patienten sind trotz der Einnahme von Medikamenten nicht gut eingestellt. Zudem liegen bei ihnen neben dem Hochdruck oft weitere Erkrankungen und Risikofaktoren vor. Diese Patienten erhalten mehrere Medikamente, sind aber mit der regelmäßigen Einnahme verschiedener Präparate häufig überfordert. Umso wichtiger ist eine gute Aufklärung und Vorbeugung.

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„Unser Blutdruck wird zu 60 bis 70 Prozent durch unseren Lebensstil bestimmt“, sagt Dr. Bettina Begerow, Präventionsexpertin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Es gibt sehr wirksame Möglichkeiten der sanften Blutdrucksenkung. Ganz vorne steht die regelmäßige Bewegung. Wer viermal die Woche für mindestens eine halbe Stunde Sport treibt, kann seinen Blutdruck um bis zu 15 mmHg senken.“ Eine zweite, wichtige Empfehlung ist die salzarme Ernährung, denn zu viel Salz treibt den Blutdruck in die Höhe. Der Verzicht auf das gesalzene Frühstücksei muss dabei gar nicht sein. 75 Prozent unseres Salzkonsums sind dem Essen bereits beigemischt. „Wer selbst kocht und weitgehend auf Fertigprodukte und konservierten Aufschnitt verzichtet, kann das vermeiden“, so Begerow. Ein ähnlich großer Risikofaktor wie der Bluthochdruck ist die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern. Jeder vierte bis fünfte Schlaganfall wird durch sie hervorgerufen. Da Vorhofflimmern nicht immer Beschwerden verursacht, bleibt es häufig unbemerkt. Manche Patienten nehmen Vorhofflimmern als unangenehmes Herzklopfen, Herzstolpern, Herzrasen oder Schwindel wahr. Solche Symptome sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

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Seit 1999 findet am 10. Mai der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“ statt. Ärzte, Kliniken, Therapeuten, Selbsthilfegruppen und Apotheken schließen sich regelmäßig dem Aufruf der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit Aktionen und Vorträgen an. Mehr Informationen zu den Risikofaktoren des Schlaganfalls finden Sie im Interportal der Stiftung unter www.schlaganfall-hilfe.de 

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