HessenForst widerspricht NABU: das Vorkommen des seltenen Grünen Besenmoos ist gesichert

Das Grüne Besenmoos (Dicranum viride) Rubrikbild Hermann Schachner , Wiki Commons

Die vom NABU behaupteten Schäden am Grünen Besenmoos entbehren jeglicher Grundlage

Kassel(nh/od). Das Grüne Besenmoos (Dicranum viride) ist eine stark gefährdete Art in Hessen. Es kommt vor allem in alten Buchenwäldern vor und wird durch die FFH-Richtlinie streng geschützt. HessenForst richtet die Waldpflege und Holzernte streng nach den Bedürfnissen des Mooses aus, um die vorhandenen Vorkommen zu fördern. Im Forstamt Wettenberg haben die Förster mit einem anerkannten Moosexperten vor Beginn der Holzernte potenziell betroffene Buchenbestände begutachtet, um die erforderlichen Maßnahmen naturschutzfachlich optimal durchzuführen.

 HessenForst setzt sich seit Jahren für die Erhaltung des Grünen Besenmooses ein: „Bereits 2009 haben die Naturschutzexperten von HessenForst gemeinsam mit einem Moosspezialisten landesweite Artgutachten und einen Artensteckbrief erstellt“, so Detlef Stys, Abteilungsleiter für Waldnaturschutz. In 2012 folgte ein Artenhilfskonzept. Um die wissenschaftlichen Erkenntnisse in praktische Maßnahmen zu überführen, schulte HessenForst intensiv die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Forstämtern mit Besenmoosvorkommen. Maßnahmen der Forstämter. Die Forstämter kennen die Vorkommen und stellen durch differenzierte, auf die Ansprüche des Mooses zielgerichtete Maßnahmen dessen Erhalt sicher. Dies sind insbesondere:

 Markierung und Schonung der durch das Grüne Besenmoos besiedelten Bäume
 sensible Waldpflege im Umfeld von Besenmoosvorkommen
 Erhaltung eines geschlossenen Kronendachs im Umfeld der vom Besenmoos besiedelten
Bäume zur Vermeidung starker Besonnung des Mooses
 Beseitigung von beschattendem Jungwuchs, um dem Moos auf besiedelten Bäume
ausreichenden Lichtgenuss zu sichern

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Das Forstamt Wettenberg ist das Forstamt mit den größten Vorkommen des Grünen Besenmooses in Hessen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich schon seit Jahren für den Erhalt der Art ein. Sie verfügen über spezielles Fachwissen, um das seltene Moos erfolgreich schützen zu können. Dass dies gelingt, zeigt die bisherige Entwicklung“, betont Stys. Sämtliche bekannten Besenmoos-Vorkommen sind erfasst und im Wald gekennzeichnet. Auch im Bereich des Diethersberg in der Nähe des Hungener Stadtteils Villingen geschieht das mit der erforderlichen Professionalität. Bevor das Forstamt Wettenberg die aktuelle Holzernte am Diethersberg durchführte, hatten die Förster im Vorfeld mit dem Moos-Experten die Bestände gewissenhaft nach Bäumen mit Besenmoos-Vorkommen abgesucht. Die Bestände, in denen kein Besenmoos wächst, sind zur Holzernte freigegeben worden. Die sonstigen forst- und naturschutzrechtlichen Bestimmungen wurden dabei selbstverständlich beachtet. In der Nähe der aktuell bearbeiteten Waldabteilungen hat man die altbekannten Vorkommen bestätigt und die Bäume entsprechend gekennzeichnet. Der Gutachter hat Vorgaben für die Holzernte in diesen Beständen und die Pflege der Besenmoos-Bäume formuliert, die eingehalten werden. So haben die Förster zum Beispiel beschattende Naturverjüngungsbäume entfernt – bei der Holzernte müssen in speziellen Fällen weite Abstände von den „Moos“-Bäumen einhalten werden.

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Es ist erfreulich, wenn sich Naturschutzverbände wie der NABU für den Erhalt des Grünen Besenmooses einsetzen. Bevor man jedoch – wie jetzt der NABU-Landesverband – falsche Darstellungen in die Öffentlichkeit setzt,Darstellungen in die Öffentlichkeit setzt, sollte man sich zuerst Vorort gründlich informieren. Fazit: Die vom NABU behaupteten Schäden am Grünen Besenmoos entsprechen nicht der Realität und entbehren jeglicher Grundlage. Realität ist: Die getätigten Maßnahmen stehen im Einklang mit den Erhaltungszielen der Natura-2000-Richtlinie – die bekannten Besenmoosvorkommen sind in keiner Weise gefährdet.

Hintergrund:
Der Verbreitungsschwerpunkt des Grünen Besenmooses (Dicranum viride) liegt in Südwestdeutschland, aber auch in Hessen gibt es vereinzelt Vorkommen. Diese finden sich vor allem in den Basaltgebieten von Rhön und Vogelsberg sowie in der Rhein-Main-Tiefebene. Neben alten Buchen werden gelegentlich werden auch Eichen besiedelt. Das Grüne Besenmoos ist durch die FFH-Richtlinie (Art des Anhangs II) streng geschützt. Für Hessen sind ca. 70 Vorkommen bekannt – insgesamt sind in diesen Vorkommen ca. 800 Bäume besiedelt. Das Moos vermehrt sich in Hessen ausschließlich vegetativ und ist somit auf einen genetischen Austausch nicht angewiesen. Insofern ist die Population mit solch geringer Größe bei geeigneter Habitatqualität auch langfristig überlebensfähig und kann sich unter geeigneten Bedingungen auch ausbreiten.

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