Sommer(SPD) absolviert Praxistag in der beruflichen Integration

Margot Willstumpf, Daniela Sommer, Geschäftsführer Marcus Schmidt sowie sitzende Michael Nagel, der Etiketten für Aufträge am PC vorbereitet und dann ausdruckt. Keine einfache Aufgabe bei etlichen Produkten, bei denen der entsprechende Barcode immer stimmen muss. Foto:nh

„Es können mehr Menschen mit Behinderungen in Arbeit gebracht werden. Mehr Sensibilisierung bei Arbeitnehmern bedeutet mehr Teilhabe für behinderte Menschen“

Wiesbaden/Frankenberg(nh). Sozialverbände fordern immer wieder mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung in Hessen. Aus der Praxis wird berichtet, dass zu wenig Prävention und zu wenig Vernetzung bezüglich des „Betrieblichen Eingliederungsmanagements“ (BEM-Verfahren) stattfindet und von den Unternehmen nicht konsequent angewandt wird. Die Wiederherstellung, der Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit, die im Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM) geregelt sind, müssen besser und vollumfänglich genutzt und bei Nicht-Einhaltung sanktioniert werden, sagt die SPD- Sozialpolitikerin Dr. Daniela Sommer. Sozialminister Grüttner (CDU) sagte in der Fragestunde des März-Plenums, dass die Hälfte der hessischen Betriebe abgabepflichtig sind, da sie keine schwerbehinderten Menschen beschäftigen. Die Ausgleichsabgabe sei nicht nur als Instrument zum Ausgleich zu nutzen, sondern auch als Anreiz, um die Beschäftigungsquote zu erhöhen.

 Dazu brauche es aber eine Erhöhung dieser Abgabe, sagt Sommer, damit Unternehmen tatsächlich inklusiv beschäftigen: „Die Erhöhung der Schwerbehindertenausgleichsabgabe oder der Beschäftigungspflichtquote wären ein Beitrag zu mehr Inklusion!“ Sie führt aus, dass Unternehmen verstärkt sensibilisiert werden müssten und fordert die Landesregierung zur Verbreitung des Bewusstseins auf, dass Behinderung nicht mit Leistungsminderung gleichzusetzen ist und dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung ein Mehrwert ist und zugleich eine Möglichkeit ist, Arbeitskräftebedarfe zu decken.

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Sommer, die Unternehmen in Frankenberg und Umgebung mit Karl-Heinz Ködding, der als Fachkraft für berufliche Integration für die Lebenshilfe tätig ist, besucht hat, erläutert: „Wichtig ist die langfristige und dauerhafte berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderungen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Das geschieht vorbildlich in Waldeck-Frankenberger Unternehmen wie Metaform, Thonet, Osborn, Heitec und vielen mehr. Behinderte Menschen sind fähig, für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen und ihren Platz in der Arbeitswelt einzunehmen. Wenn wir ihnen am allgemeinen Arbeitsmarkt eine Chance gegeben, werden sie ihre Fähigkeiten beweisen – das zeigen die vielen Unternehmensbeispiele, die mit der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg kooperieren. Viele Unternehmen, die diese Möglichkeit nutzen, lernen sie schätzen und haben bereits mehrere Eingliederungsstellen geschaffen.“  Eine solche Chance am Arbeitsmarkt heißt mehr Teilhabe zu verwirklichen und den Eingang dieser in den Alltag zu verwirklichen, so Sommer. Menschen mit Behinderung seien besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen. Damit steige auch das Armutsrisiko signifikant. „Dem muss besser und vermehrt entgegengesteuert werden!“ sagt die Abgeordnete abschließend.  

Hintergrund
Dr. Daniela Sommer hat einen Praxistag bei der Lebenshilfe im Fachbereich Arbeit absolviert. Sie besuchte mit Karl-Heinz Ködding folgende Betriebe: Bioladen Lipinksi, Metaform, Thonet, Osborn sowie Heitec.  Insgesamt 26 Unternehmen haben 32 Mitarbeiter in Außenarbeitsplätzen beschäftigt und verhelfen Lebenshilfe-Mitarbeitern so zur beruflichen Integration und damit zu einem neuen Weg in den Alltag.

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