Waldeck-Frankenberg: Modellregion Barrierefreiheit in Gastronomie und Tourismus

Hörgeschädigte nahmen das Angebot des Nationalparkzentrums Herzhausen unter die Lupe. Die gewonnen Erkenntnisse sollen, mit Hilfe der neuen Fördermittel, in einem Leitfaden zur Verbesserung der touristischer Angebote für Hörgeschädigte zusammengestellt werden. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

Förderung wird verlängert

Korbach(nh/od). Das Projekt „Barrierefreiheit in Gastronomie und Tourismus“ des Landkreises geht in eine neue Runde – und wird für ein weiteres Jahr vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert. So stehen der Initiative bis Ende März 2017 insgesamt rund 40.000 Euro zur Verfügung, um das touristische Angebot im Kreis für Menschen mit Behinderung zu verbessern.

 „Ziel des Projekts ist es, dass auch beeinträchtige Menschen in Waldeck-Frankenberg uneingeschränkt Urlaub machen können“, sagt Landrat Dr. Reinhard Kubat(SPD). „Jedoch muss auch die Öffentlichkeit noch stärker für dieses Thema sensibilisiert werden.“ Dafür sollen die Mittel nun auch weiterhin eingesetzt und verschiedene Projekte unterstützt werden. So hat sich die Steuerungsgruppe Inklusion und AG Modellregion bereits darauf geeinigt, eine barrierefreie Jausenstation in Bad Wildungen finanziell zu unterstützen. „Wir haben immer wieder gehbehinderte Menschen, denen es aufgrund der eingeschränkten infrastrukturellen Möglichkeiten nicht möglich ist, touristische Orte im Kreis zu besuchen“, erläutert die Projektkoordinatorin Yasmine Seibel. „Auch das soll sich durch unsere Initiative ändern.“

{module Spendieren Sie mir einen Kaffee}

Darüber hinaus soll mit der Förderung unter anderem die Anfertigung eines taktilen Bronzemodells der Stadt Bad Arolsen zu unterstützen. Sehbehinderte Menschen können so die Stadt an dem dreidimensionalen Modell ertasten – um sich dann später in den Straßen der Badestadt noch besser orientieren zu können. Weiterhin soll ein allgemeiner Leitfaden für die Gestaltung von Freizeiteinrichtungen erstellt werden, in dem es konkret darum gehen wird, die Bedingungen für Hörgeschädigte zu verbessern. In einem ersten Schritt wurde dafür bereits beispielhaft das Nationalparkzentrum in Herzhausen von Hörgeschädigten hinsichtlich der Barrierefreiheit getestet. Die dort gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sollen mit in den neuen Leitfaden einfließen. Die einzelnen Projekte können mit jeweils bis zu 3.000 Euro gefördert werden. Die Entscheidung darüber trifft die Steuerungsgruppe Inklusion und AG Modellregion gemeinsam. Die Initiative „Modellregion in Gastronomie und Tourismus“ ist Teil des Landesaktionsplanes zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Hessen. Bereits im Jahr 2013 haben sechs hessische Modellregionen begonnen, Ziele und Maßnahmen zum Abbau von Barrieren zu erproben und Lösungen zu erarbeiten. Der Landkreis Waldeck-Frankenberg kam im Mai 2014 hinzu. „Wir freuen uns, dass wir durch diese Förderung in der Lage sind, Möglichkeiten zur Verbesserung der Barrierefreiheit zu analysieren und entsprechende Maßnahmen auch weiterhin zu fördern“, betont Dr. Reinhard Kubat. Dabei stehe man auch in engem Austausch mit den regionalen Behindertenverbänden und den touristischen Leistungsträgern. „Darüber hinaus können wir nicht nur die touristische Attraktivität unseres Landkreises stärken, sondern auch die Schaffung von Beschäftigungs-möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen in diesen Bereichen fördern.“ Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Webseite der Modellregion unter www.waldecker-land-grenzenlos.de oder bei der Koordinatorin des Projekts Yasmine Seibel, Tel.: 05631 – 954 815, E-Mail: yasmine.seibel@landkreis-waldeck-frankenberg.de 

Edeka Pfingst Schmittlotheim

 

Leave a Comment

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.