Menschen mit Behinderung teilhaben lassen – Kreis intensiviert Inklusionsarbeit in Waldeck-Frankenberg

Die Mitglieder der Steuerungsgruppe Inklusion des Landkreises arbeiten an einem nachhaltigen Konzept, Menschen mit Behinderung in Waldeck-Frankenberg künftig noch besser und uneingeschränkter teilhaben zu lassen. Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg/nh

 

Korbach(nh). Überall mitmachen, dabei sein können und die gleichen Rechte haben: der Landkreis setzt sich ab sofort noch stärker dafür ein, Menschen mit Beeinträchtigung am gesellschaftlichen Leben in Waldeck-Frankenberg teilhaben zu lassen – und zwar uneingeschränkt. Die Steuerungsgruppe Inklusion des Kreises hat im Auftrag des Kreisausschusses dafür ein Konzept entwickelt. Ziel ist es, langfristig Maßnahmen zu entwickeln, um bis 2018 die Teilhabe von Menschen mit Behinderung im Landkreis konkret und nachhaltig zu verbessern.

 In einem ersten Schritt wird zunächst der Status quo untersucht – um mit einer verlässlichen Datenbasis arbeiten zu können. „Konkret werden dafür die bereits bestehenden Strukturen unter die Lupe genommen“, erklärt die Koordinatorin des Bereichs Inklusion Stephanie Hofmann. „Im Rahmen einer Sozialraumerkundung werden die Angebote auf Hindernisse und Benachteiligungen für Menschen mit Behinderung überprüft.“ Dabei werden so genannte Tandems gebildet: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung erkunden gemeinsam den Lebensraum und die alltägliche Lebensführung des anderen. „Denn oft sind es die kleinen Dinge im Alltag, durch die Menschen mit Beeinträchtigung benachteiligt werden“, erklärt sie. Die Erkundungen werden mit Fotos dokumentiert, die Ergebnisse auf Plakaten dargestellt. Die gesammelten Informationen werden schließlich analysiert und daraus konkrete Aktionen, Maßnahmen und Projekte umgesetzt werden. „Das Jahr 2016 steht dabei im Zeichen der Datenerhebung und der Analyse der Ist-Situation“, erläutert Stephanie Hofmann. Im ersten Quartal findet die Sozialraumerkundung in Nordwaldeck statt, im zweiten, dritten und vierten dann schrittweise in den Regionen Bad Wildungen/Edertal, Frankenberg und Korbach. „Ziel ist es, dass wir Anfang nächsten Jahres eine vollständige und verlässliche Datengrundlage haben, auf der wir aufbauen können.“ Der gesamte Prozess wird durch die Universität Siegen wissenschaftlich begleitet. Um auch die Öffentlichkeit mit in das Thema einzubeziehen und dafür zu sensibilisieren, findet am 19. März ein öffentliches Dialogforum unter dem Leitspruch „Der Landkreis Waldeck-Frankenberg lädt ALLE zum Mitmachen ein“ statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden Menschen mit Beeinträchtigung selbst zu Wort kommen. Darüber hinaus werden Workshops und Aktionen zum Thema Teilhabe und Barrieren angeboten. „Die Inklusionsarbeit in Waldeck-Frankenberg zu verstärken und die Teilhabe für Menschen mit Behinderung im Landkreis zu verbessern, ist von besonderer Wichtigkeit und liegt mir auch persönlich am Herzen“, sagt Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Aus dem Nebeneinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung soll ein Miteinander werden. Dafür plädiere ich.“ Dass könne nur gelingen, wenn man noch mehr gegenseitiges Verständnis und Toleranz füreinander aufbringe – um so noch vorhandene Barrieren abbauen zu können. „Denn jeder Mensch hat das Recht überall dabei zu sein, mitmachen zu können und einbezogen zu werden.“ Weitere Infos zum Thema Inklusion gibt es auf der Webseite des Landkreises unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de. Auskunft erteilt auch gern die Koordinatorin dieses Bereichs Stephanie Hofmann unter Tel.: 05631 – 954 209 oder E-Mail wir-alle@landkreis-waldeck-frankenberg.de 

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