Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(nh). Mit zwei weiteren Kleinen Anfrage zu bedarfs-, altersgerechten Wohn-, Versorgungs- und Pflegestrukturen hatte sich die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer an die Landesregierung gewandt und um Auskunft gebeten, welcher Bedarf gesehen wird und wie diesem begegnet werden soll. „Da die Landesregierung sich wie bereits bei der ersten Anfrage im Juli einen schlanken Fuß macht, fasse ich nach,“ erläutert Dr. Daniela Sommer.
Lebens- und Versorgungsformen für das Alter nehmen im Zuge des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung zu. Im höheren Alter werden das Wohnen und das Wohnumfeld zu den wichtigsten Dimensionen, die die Lebensqualität, die eigene Identität und Eigenständigkeit beeinflussen (Lawton 1991, Spangenberg 2013). D. h. Lebensqualität hängt in hohem Maße mit der Qualität des Wohnens und des Wohnumfeldes zusammen. Wer für altersgerechten, barrierefreien Wohnraum sorgt, beherzigt den Grundsatz „ambulant vor stationär“ und ermöglicht ein längeres Leben in der eigenen Häuslichkeit. „Wir steuern auf eine neue Wohnungsnot zu. Nur 5% der gut 11 Mio. Haushalte leben weitgehend in barrierearmen Wohnungen. Gerade Senioren leben oftmals in überwiegend älteren Wohngebäuden, bei denen Handlungsbedarf bezüglich der energetischen und barrierefreien, generationengerechten Modernisierung besteht. Viele Seniorenhaushalte generieren nur niedrige Einkünfte, die solche Verbesserungen der Wohnsituation nicht ermöglichen.“, führt die Dr. Sommer weiter aus. Sie wird angesichts dieser bevorstehenden Problematik nicht müde, die Landesregierung aufzufordern, aktiv zu werden und eine solide Planung für altersgerechten Wohnraum vorzulegen. „Solang die Landesregierung nur ungenügend Anfragen beantwortet und sich dieser Aufgabe entzieht, werde ich immer wieder Nachfragen stellen, in der Hoffnung, dass das Land Hessen schließlich dafür Sorge trägt, das Angebot an barrierearmen bzw. barrierefreien Wohnungen auszuweiten und altersgerechte Versorgungsstrukturen zu etablieren. Wer jetzt nicht handelt, vernachlässigt sträflich die Bedürfnisse der älteren Generation. Deshalb werden wir nicht locker lassen und an dem Thema dran bleiben“, so die gesundheits- und pflegepolitische Sprecherin der Hessischen SPD. „Wir müssen das Angebot an seniorengerechten, barrierefreien kleinen Mietwohnungen, die nahezu nicht vorhanden sind, ausbauen und neue Wohnkonzepte voranbringen. Wie das geht, zeigen uns bereits jetzt Senioren-WGs, Mehrgenerationenhäuser sowie innovative Projekte wie des Bremer Heimstifts, der unterschiedliche Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten an 26 Standorten im Stadtgebiet entwickelt hat, um in den Stadtteilzentren ca. 3000 Menschen in Wohnappartements und kleinen Wohnungen mit hinzu mietbarem Service bis hin zu Pflege-Wohngemeinschaften, ein Wohnen in vertrauter Umgebung anzubieten. Solche Konzepte wünsche ich mir auch für Waldeck-Frankenberg, damit die Menschen hier in ihrer vertrauten Umgebung und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse alt werden können“, sagt die heimische Abgeordnete abschießend.