Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten mit regionalem Versorgungsbedarf

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MdL Sommer(SPD): „Förderung und Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten mit regionalem Versorgungsbedarf“

Wiesbaden/Waldeck-Frankenberg(nh). Es gibt mehr niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner in Deutschland als je zuvor. Trotzdem herrscht in ländlichen Gebieten ein Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten und Hausarztpraxen. Dieses Ungleichgewicht wird verstärkt, statt abgebaut. Es verfestigt sich, dass der Hausarztmangel in ländlichen Gebieten bei gleichzeitig stabilem Arztüberhang in den Städten zunimmt.

 Im November 2011 unterzeichneten die Kassenärztliche Vereinigung Hessen, die Landesärztekammer Hessen, die Junge Allgemeinmedizin Deutschland – Regionalgruppe Hessen, die Hessische Krankenhausgesellschaft e.V. und die Landesverbände der Krankenkassen und der Ersatzkassen in Hessen gemeinsam den Hessischen Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung für die Jahre 2012 bis 2014. Eine darin vereinbarten Maßnahmen sah vor, die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten in Gebieten mit regionalem Versorgungsbedarf zu fördern. Die Abgeordnete Dr. Daniela Sommer hat diesbezüglich eine Anfrage an das Ministerium für Soziales und Integration gestartet. Das Land fördert Praxisübernahmen und Neuniederlassungen. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 sind landesweit 52 Praxisübernahmen sowie Neuniederlassungen gefördert wurden; davon drei Arztsitze im Landkreis Waldeck-Frankenberg.  In Regionen mit fortbestehender Unterversorgung herrsche aber weiterhin besonderer Nachbesetzungsbedarf – so auch im Planungsbereich Allendorf (Eder)/Battenberg, erläutert Sommer: „Im hausärztlichen Bereich besteht für Allendorf (Eder)/Battenberg ein besonderer Nachbesetzungsbedarf. Durch verschiedene Fördermöglichkeiten z. B. der Förderung der Famulatur, im Praktischen Jahr, wenn diese im Bereich der Allgemeinmedizin absolviert werden, durch Kompetenzzentren zur Weiterbildung im Bereich der Allgemeinmedizin und einer Ansiedlungsförderung in Gebieten mit besonderem Versorgungsbedarf bis zu maximal 55000€ pro Praxis will die Landesregierung den Versorgungsengpass beheben. Die Förderinstrumente sind hier ein erster Schritt in die richtige Richtung und so hoffe ich, dass auch der Planungsbereich Allendorf (Eder)/Battenberg von diesen Förderinstrumenten profitiert und auch weiterhin die wohnortnahe medizinische Versorgung gewährleisten kann.“ So wie auch der Spitzenverband der Krankenkasse hatte auch die SPD ein Umsteuern gefordert. Neben den skizzierten Förderinstrumenten müssten zudem die Universitäten dafür Sorge tragen, dass die Ausbildung von Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmedizinern forciert werde, statt weiter auf Spezialisierung zu setzen. Ferner dürften Praxen in überversorgten Gebieten nicht länger verkauft und damit weiter betrieben werden. Die Kassenärztliche Vereinigung müsse von ihrer gesetzlichen Möglichkeit, Arztpraxen aufzukaufen, um sie zu schließen, häufiger als bisher Gebrauch machen. „Gleichzeitig ist es erforderlich die Entscheidung für eine ärztliche Niederlassung im ländlichen Raum bzw. Praxisgründungen in unterversorgten oder drohend unterversorgten Planungsbereichen zu erleichtern, um auch in Zukunft eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung auf qualitativ hohem Niveau gewährleisten zu können“, so Sommer abschließend.

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